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Krumbach: Radioaktive Strahlung sichtbar machen

Krumbach

Radioaktive Strahlung sichtbar machen

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    Radioaktive Strahlung sichtbar machen
    Radioaktive Strahlung sichtbar machen

    Ein bisschen sieht das, was Fabian Dolde da gebaut hat, aus wie eine Mikrowelle. Ein großer Metallkasten mit etlichen Knöpfen und Reglern und einem kleinen Glasgehäuse, in dem vielleicht eine Pizza heißgemacht werden könnte. Die Wahrheit ist ungleich komplizierter und der Name des Gerätes klingt geradezu Respekt einflößend.

    Eine „kontinuierlich arbeitende Diffusionsnebelkammer“ hat der 17-jährige Schüler des Krumbacher Simpert-Kraemer-Gymnasiums in fast zweijähriger Arbeitszeit geplant, konstruiert, gebaut und nun als Beitrag zum Wettbewerb Jugend forscht eingereicht.

    Radioaktive Strahlung soll sichtbar gemacht werden

    Sinn und Zweck des Apparates ist es, radioaktive Strahlung sichtbar und anhand der Form sogar unterscheidbar zu machen. Das geschieht, indem die Bodenplatte des Apparates auf circa minus 15 Grad gekühlt wird, während ein Alkoholgemisch im oberen Teil des Gehäuses auf ungefähr 37 Grad erhitzt wird.

    Durch das Temperaturgefälle zwischen Decke und Boden entsteht in der Mitte die übersättigte Schicht eines Luft-Alkoholgemisches. „Wenn nun ein energiereiches, geladenes Teilchen das Gas durchquert“, erklärt Fabian Dolde, „erzeugt es eine sichtbare Spur“. Und tatsächlich sind auf der Bilddemonstration kleine neongrüne Würmchen zu erkennen. „Anhand ihrer Form“, erläutert der Zwölftklässler, „ob also dick und gerade oder dünn und gekrümmt, kann man sogar die Art der Strahlung bestimmen.“

    Gut 1000 Euro ist das Gerät wert

    Geld für die Beschaffung der Baumaterialien des gut 1000 Euro teuren Gerätes floss vom Sponsorpool Bayern, vom Elternbeirat des SKG, der Schule selbst sowie den Eltern des Schülers. Sobald der „Jugend forscht“-Wettbewerb, der am Donnerstag in Augsburg beginnt, vorüber ist, soll die Diffusionsnebelkammer den Physikunterricht am Simpert-Kraemer-Gymnasium in Krumbach unterstützen und bereichern.

    Ähnliches ließe sich auch für den Elektromotor von Johannes Fischer aus Meßhofen (Landkreis Neu-Ulm) vorstellen. Auch der Achtklässler nimmt am Regionalentscheid von „Jugend forscht“, der von unserer Zeitung und MAN Diesel & Turbo organisiert wird, in Augsburg teil und hat dafür einen Elektromotor entwickelt und gebaut, der seine Energie aus Kartoffeln, Zitronen oder Wasser bezieht. „Wichtig war mir, dass es erneuerbare Energien sein sollten“, erklärt der 13-Jährige, der seinen Motor mithilfe seines Vaters und seiner Lehrerin Kathrin Möller gebaut hat.

    Ein Dreivierteljahr Arbeit steckt dahinter

    Ein gutes Dreivierteljahr hat er getüftelt und probiert. „Welche Metalle reagieren chemisch mit welchen Stoffen in welcher Mischung? Da musste man ein bisschen rumprobieren“, gibt der Achtklässler Auskunft. Zum zweiten Mal bereits nimmt er am „Jugend forscht“-Wettbewerb teil. „Einen Sonderpreis habe ich beim letzten Mal schon gewonnen“, gibt sich Johannes Fischer optimistisch. „Das war damals ein Abonnement der Zeitschrift „Natur“.

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