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Krebs in Deutschland: Krebs trifft jeden zweiten Menschen in Deutschland: So schützen Sie sich

Krebs in Deutschland

Krebs trifft jeden zweiten Menschen in Deutschland: So schützen Sie sich

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    Auf der Bildschirmdarstellung einer Magnetresonanz-Mammographie ist ein winziger Tumor in einer Brust zu sehen.
    Auf der Bildschirmdarstellung einer Magnetresonanz-Mammographie ist ein winziger Tumor in einer Brust zu sehen. Foto: Jan-Peter Kasper/Archiv (dpa)

    Krebs ist der Albtraum für viele Menschen in Deutschland: Die Zahl klingt daher besonders erschreckend: Fast jeder zweite Deutsche erkrankt im Laufe seines Lebens an Krebs. Damit zählen bösartige Tumore zu den häufigsten Erkrankungen in

    Für den Augsburger Onkologen Björn Hackanson kommen die Zahlen des RKI nicht überraschend. „Krebserkrankungen können durchaus als Volkskrankheit bezeichnet werden“, sagt der Geschäftsführende Oberarzt und stellvertretende Direktor des Interdisziplinären Krebszentrums Cancer Center am Klinikum Augsburg. Herzinfarkt und Schlaganfall seien zwar ebenfalls häufig und gefährlich. „Mit Krebs aber ist nach wie vor die größte Angst verbunden.“

    Krebsrisiko lässt sich deutlich senken

    Was Sie über Krebs wissen sollten

    Statistisch gesehen entwickelt jeder dritte Europäer im Laufe seines Lebens Krebs. In Deutschland erkranken etwa 395.000 Menschen jährlich neu, etwa 210.000 Menschen sterben an der Krankheit.

    Der Ausdruck Tumor wird als Überbegriff für gut- und bösartige Geschwülste verwendet.

    Von Tumoren werden sogenannte Systemerkrankungen unterschieden, wie Blutkrebs (Leukämie) oder Lymphdrüsenkrebs.

    Tumore gehen auf krankhafte Veränderungen zurück, die eine gesunde Zelle in eine unkontrolliert wachsende Zelle umwandeln.

    Gemäß den aktuellen Zahlen der Deutschen Krebsgesellschaft ist bei Männern die häufigste Krebsart mit jährlich rund 63.000 Erkrankungen Prostatakrebs. Bei Frauen ist dies Brustkrebs mit jährlich rund 70.000 Erkrankungen. Danach folgen Darmkrebs, Lungenkrebs, Harnblasenkrebs und Magenkrebs.

    Eine Form der Krebstherapie ist die Operation. Voraussetzung ist die frühzeitige Erkennung des Tumors. Neue Techniken wie Laserchirurgie und Endoskopie ermöglichen schonendere Operationen als noch vor Jahren.

    Die Chemotherapie ist die medikamentöse Behandlung von Krebserkrankungen. Dabei werden Stoffe verwendet, die ihre schädigende Wirkung möglichst gezielt auf bestimmte krankheitsverursachende Zellen beziehungsweise Mikroorganismen ausüben und diese abtöten oder in ihrem Wachstum hemmen.

    Die molekularbiologische oder auch zielgerichtete Krebstherapie ist ein junger Ansatz bei der Behandlung von Krebs. Während die Chemotherapie eher unspezifisch wirkt und auch gesunde Zellen schädigt, können durch neue Wirkstoffe Krebszellen zielgenau angegriffen werden.

    Bei bösartigen Tumoren kommt häufig auch die Strahlentherapie zum Einsatz. Vorwiegend wird Gammastrahlung, Röntgenstrahlung oder Elektronenstrahlung verwendet.

    Etwa zwei Drittel aller Krebserkrankungen werden durch Nikotinsucht, falsche Ernährung und Risikofaktoren in der Umwelt hervorgerufen. Neben gesunder Ernährung und Sport gilt ganz allgemein „bewusstes Leben“ als eine gute Methode der Krebsprävention.

    Der Bericht des RKI zeigt jedoch auch, dass man sich nicht einfach seinem Schicksal ergeben sollte. Denn die Entwicklung bei einigen der häufigsten Krebsarten zeigt: Jeder kann etwas tun, um sein eigenes Risiko zu vermindern. Björn Hackanson verweist auf die systematische Früherkennung für einige der häufigsten Krebsarten, die in Deutschland seit dem Jahr 2003 möglich ist. Kurz: Wer regelmäßig zum Hautkrebs-Screening oder zur Darmspiegelung geht, kann der Krankheit oft vorbeugen. „Bei Darmkrebs geht die Zahl der Erkrankungen erfreulicherweise zurück“, sagt

    Für den Bericht „Krebs in Deutschland“ analysierten die Forscher des RKI die Krebserkrankungen in Deutschland aus dem Jahr 2012. Insgesamt erhielten rund 252000 Männer und knapp 225900 Frauen eine Krebsdiagnose. Etwas mehr als die Hälfte der Fälle betrafen Brustkrebs, Prostatakrebs, Darmkrebs und Lungentumore. Innerhalb von zehn Jahren hat die Zahl der Neuerkrankungen damit bei Männern um 13 und bei Frauen um zehn Prozent zugenommen. Die gute Nachricht: Die Überlebenschancen sind besser. Für Patienten, die 2011 und 2012 erkrankten, liegen die Fünf-Jahres-Überlebensraten bei 62 Prozent für Männer und 67 Prozent für Frauen.

    Krebs ist in manchen Fällen nur schwer heilbar

    Allerdings hängt die Aussicht auf Heilung stark von der Art des Tumors ab. „Für Bauchspeicheldrüsen- und Leberkrebs gibt es bislang leider keine gute Möglichkeit der Früherkennung“, sagt Hackanson. Entsprechend liegt die Überlebensrate für beide Krebsarten nur bei rund zehn Prozent. Professor Hermann Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik am Uniklinikum Würzburg, verweist jedoch auf neue therapeutische Möglichkeiten. Als Hoffnungsträger zähle zum Beispiel „eine neue Immuntherapie, die selbst bei früher aussichtslosen Diagnosen wie Nieren-, Lungen-, Blasen- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs jetzt ermutigende Ergebnisse zeigt“. mit afp

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