Wer an Rheuma leidet, dessen Immunsystem ist außer Kontrolle geraten: Die Abwehrzellen des Körpers greifen die eigenen Zellen. Rund 1,5 Millionen Menschen leiden in Deutschland an der Autoimmunkrankheit. Sie könnten jetzt neue Hoffnung schöpfen - eine aus der Krebstherapie bekannte Behandlungsform erwies sich auch bei Rheuma-Patienten als erfolgversprechend, berichtet Health News.
Rheuma: Stammzellen bauen neues Immunsystem auf
Zunächst zerstört eine radikale Chemotherapie alle Abwehrzellen, das heißt auch diejenigen, die bislang körpereigene Zellen angegriffen haben. Danach werden den Patienten Stammzellen transplantiert, die sich ihren Weg ins Knochenmark suchen und dort ein kompett neues Immunsystem aufbauen - ohne die falsch programmierten Abwehrzellen.
Allerdings bleibt das Risiko bestehen, dass trotz Chemo- und Stammzelltherapie einige schädliche Autoimmunzellen zurückbleiben. Selbst in diesem Fall zeige die Behandlung allerdings Wirkung, die Rheuma-Symptome gingen zurück.
Neustart des Immunsystems dauert mindestens ein Jahr
Wer sich für diese Therapie entscheidet, sollte sich über die Nebenwirkungen im Klaren sein. Durch die Chemotherapie verliere der Körper seine Abwehrkräfte und sei deshalb anfälliger für Infektionen, berichtet das Gesundheitsmagazin.
Auch genügend Zeit sollten die Rheuma-Patienten zudem einplanen: Der Neustart des Immunsystems dauere mindestens ein Jahr. AZ