Das Gift führe zu einem plötzlichen Blutdruckabfall und damit zu einem Schockzustand, berichten Bryan Fry und Kollegen von der Universität Melbourne in Australien.
Komodowarane können bis zu drei Meter lang werden. Die Tiere haben einen wesentlich schwächeren Biss als Krokodile, wie die Forscher mittels Computersimulationen herausfanden. Ihre Giftmischung gleiche der einiger Schlangen. Sie vermindert die Blutgerinnung und erweitert die Adern der Beute, so dass der Blutdruck sinkt. Mit nur 16 Tausendstel Gramm kann er einen kleinen Hirsch töten.
Bislang wurde meist angenommen, die im Maul der Tiere lebenden Bakterien könnten zum Tod der Beute führen. Dafür fand das Team nun keine Bestätigung. Vielmehr lasse die optimale Form des Schädels und der Zähne zusammen mit der Giftdrüse die Beute sterben, schreiben die Forscher in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS, online vorab).
Per Kernspintomograph entdeckten die Forscher eine sechsteilige Giftdrüse, deren Ausführungsgänge zwischen den Zähnen enden. Die chemische Analyse brachte fünf Giftklassen zutage. Neben den genannten Wirkungen verursacht der Giftcocktail auch schmerzhafte Krämpfe und Lähmungen. Der Waran tötet demnach seine Beute mit dem Zusammenspiel von Biss und Einspritzen von Gift, das zeitgleich aus den Drüsenausgängen zwischen den Zähnen schießt.