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Klimawandel: Methan-Ausstoß: Diese Tiere sind die größten "Klimasünder"

Klimawandel

Methan-Ausstoß: Diese Tiere sind die größten "Klimasünder"

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    Kühe sind die Spitzenreiter, wenn es um Methan-Ausstoß geht.
    Kühe sind die Spitzenreiter, wenn es um Methan-Ausstoß geht. Foto: Ralf Lienert (Symbol)

    Eine grasende Kuhherde vor Bergblick, eine perfekte Idylle, eigentlich harmlos. Dass die Tiere einen großen Teil zur Klimaveränderung beitragen, kommt einem zunächst nicht in den Sinn. Und doch sind gerade Kühe die größten "Klimasünder" im Tierreich, sie haben den höchsten Methan-Ausstoß. Forscher haben festgestellt, dass dieses Gas mit Blick auf den Treibhauseffekt 25-mal so wirksam wie CO2 ist.

    Methan entsteht vor allem während der sogenannten enterischen Fermentation, hauptsächlich beim Verdauungsprozess von Wiederkäuern. Diese Emissionen machen laut der Food and Agriculture Organization der Vereinten Nationen (FAO) den größten Anteil der Methan-Emissionen durch Tiere aus. Im Jahr 2017 waren dies in Deutschland 1,02 Millionen Tonnen, während es 1990 noch 1,4 Millionen Tonnen waren.

    Kühe stoßen das meiste Methan aus

    Spitzenreiter sind in dieser Hinsicht Milchkühe mit einem Methan-Ausstoß von 491,3 Kilotonnen, gefolgt von Fleischrindern (460,7 Killotonnen). Besonders umweltfreundlich sind in Relation Ziegen, die, obwohl sie Wiederkäuer sind, 2017 nur insgesamt 0,7 Kilotonnen Methan ausgestoßen haben. "Das liegt wahrscheinlich daran, dass es hierzulande vergleichsweise wenige Ziegen gibt", erklärt Dr. Knut Ehlers vom Umweltbundesamt.

    Doch wie viel Methan produziert eine einzelne Milchkuh im Jahr? Mit 117 Kilogramm mehr als doppelt so viel wie die übrigen Rinder (57 Kilogramm). Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass viele der Rinder für die Fleischproduktion noch als Kälber geschlachtet werden, während Milchkühe länger leben. Den niedrigsten Methan-Ausstoß haben Schweine mit einem Wert von 1,5 Kilogramm.

    Allerdings sind nicht nur Verdauungsprozesse der Tiere für die Abgase verantwortlich: Im Jahr 2017 machte das Lagern und Ausfahren von Gülle und Festmist 19 Prozent der Methan-Emissionen aus der deutschen Landwirtschaft aus. Auch hier geht laut Umweltbundesamt der größte Anteil des Methans aus Wirtschaftsdünger auf die Exkremente von Rindern - und in geringerem Maße von Schweinen - zurück. Andere Tiergruppen wie Geflügel, Esel und Pferde können in der Auflistung hingegen vernachlässigt werden.

    Schuld am hohen Methan-Ausstoß: der hohe Fleisch- und Milchkonsum

    Rinder sind in jeder Hinsicht führend, wenn es um Methan-Ausstoß geht. Dies liegt vor allem am hohen Fleisch- und Milchkonsum, der in den vergangenen Jahrzehnten gestiegen ist und in den vergangenen Jahren recht konstant war: Laut dem Bundesverband der deutschen Fleischwarenindustrie isst jeder Bürger in Deutschland pro Jahr durchschnittlich um die 30 Kilogramm Fleisch. Milch und Milchprodukte verzehrt jeder im Schnitt um die 280 Kilogramm pro Jahr. Das berichtet der Milchindustrieverband. Klar ist also: Auch in dieser Hinsicht wird der Klimawandel vom Menschen verursacht, wenn auch indirekt.

    Liebe Leser, in einer vorherigen Version des Artikels waren in der Grafik als Maßeinheit Tonnen statt Kilotonnen angegeben. Dies haben wir angepasst und bitten, den Fehler zu entschuldigen.

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