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Klima: Forscher warnen: In Zukunft immer öfter starke Hitzewellen

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Forscher warnen: In Zukunft immer öfter starke Hitzewellen

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    Schon in sieben Jahren wird es Potsdamer Forschern zufolge im Sommer doppelt so viele starke Hitzewellen geben wie derzeit. Und diese heizen selbst wiederum den Klimawandel weiter an, wie ein Team aus Jena ergänzt.
    Schon in sieben Jahren wird es Potsdamer Forschern zufolge im Sommer doppelt so viele starke Hitzewellen geben wie derzeit. Und diese heizen selbst wiederum den Klimawandel weiter an, wie ein Team aus Jena ergänzt. Foto: Marc Müller (dpa)

    Bereits in sieben Jahren wird es Potsdamer Forschern zufolge im Sommer doppelt so viele starke Hitzewellen geben wie derzeit. Und diese heizen selbst wiederum den Klimawandel weiter an, wie ein Team aus Jena ergänzt.

    Eine weitere Zunahme der Hitze-Extreme  in der zweiten Jahrhunderthälfte könnte noch durch eine starke  Verringerung des globalen CO2-Ausstoßes verhindert werden, wie das  Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) mitteilte. "In vielen Regionen werden die kältesten Sommermonate  Ende des Jahrhunderts heißer sein als die heißesten Monate heute -  das zeigen unsere Berechnungen für ein Szenario mit unvermindertem  Klimawandel", erklärte der PIK-Forscher Dim Coumou.

    Extreme Hitzewellen werden viel öfter vorkommen

    Gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universität Complutense Madrid  fanden die Potsdamer Forscher in einer Studie heraus, dass  Hitze-Extreme wie die Hitzwellen 2012 in den USA oder zwei Jahre  zuvor in Russland bis 2040 wahrscheinlich um ein Vielfaches  zunehmen werden. Vor wenigen Jahrzehnten kamen sie in dieser Form  kaum vor.

    Heute lassen sich den Forschern zufolge durch den menschgemachten  Klimawandel bereits auf fünf Prozent aller Landflächen monatliche  Hitze-Extreme im Sommer beobachten. Bis 2020 wird sich diese Zahl  voraussichtlich verdoppeln und bis 2040 vervierfachen, wie aus der  in der Zeitschrift "Environmental Research Letters"  veröffentlichten Studie hervorgeht.

    Bei ihren Untersuchungen konzentrierten sich die Wissenschaftler  auf Hitzewellen, die die üblichen natürlichen sommerlichen  Temperaturschwankungen in einer bestimmten Region stark  überschreiten - sogenannte "Drei-Sigma Ereignisse". Das sind  Zeiträume von mehreren Wochen, die um drei Standardabweichungen  wärmer sind als das normale örtliche Klima - oft führen sie zu  Ernteverlusten, Waldbränden und zusätzlichen Todesfällen in den  aufgeheizten Städten.

    Hitze-Extreme auf 85 Prozent der Landflächen

    Solche Hitze-Extreme könnten der Studie zufolge bis 2100 im Sommer  auf 85 Prozent der globalen Landflächen auftreten - wenn weiterhin  soviel CO2 ausgestoßen wird wie heute. Zudem würden 60 Prozent der  Landflächen von Hitzeereignissen einer Intensität betroffen, wie  sie heute so gut wie nie vorkommen.

    Während dies noch durch Klimaschutzbemühungen verhindert werden  könnte, dürfte die Zunahme der Hitze-Extreme im Zeitraum bis zur  Mitte des Jahrhunderts zwangsläufig eintreten. "Bereits jetzt sind  soviel Treibhausgase in der Atmosphäre, dass die kurzfristige  Zunahme von Hitzewellen nahezu unvermeidlich scheint", erläuterte  Coumou. dpa/afp/AZ

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