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Keuchhusten-Welle: Keuchhusten: Viele Menschen in Deutschland erkrankt

Keuchhusten-Welle

Keuchhusten: Viele Menschen in Deutschland erkrankt

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    Nicht nur Kinder, auch Erwachsene können Keuchhusten bekommen.
    Nicht nur Kinder, auch Erwachsene können Keuchhusten bekommen. Foto: Symbolbild: Angelika Warmuth, dpa

    In Deutschland gibt es eine regelrechte Keuchhusten-Welle. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat im Jahr 2016 mit 22.119 Fällen den mit Abstand höchsten Krankheitsstand von Keuchhusten seit Beginn der bundesweiten Meldepflicht im Jahr 2013 verzeichnet. Zuerst waren 12.600 Patienten im Jahr von der Krankheit betroffen, 2015 waren es bereits rund 14.000 Fälle. Das RKI sieht mehrere Faktoren für die steigende Zahl der Keuchhusten-Fälle.

    Keuchhusten: Impflücken begünstigen Ansteckung

    "Wir sehen hier wahrscheinlich beides: eine Krankheitswelle, aber auch eine zunehmend bessere Erfassung", sagte Wiebke Hellenbrand, Infektionsforscherin am RKI. Dazu kommen Impflücken, die Ansteckungen mit Keuchhusten ebenfalls begünstigen. Keuchhusten (Pertussis) ist besonders für Säuglinge gefährlich. 2016 starben in Deutschland drei Neugeborene an der Infektion.

    Gerade im Norden ist die Zahl der Patienten mit Keuchhusten deutlich gestiegen. In Schleswig-Holstein habe es gegenüber 2015 einen 70-prozentigen Anstieg der Infektionsfälle gegeben, berichtete die AOK Nordwest am Dienstag. Die durchschnittliche Steigerung in Deutschland liegt bei rund 50 Prozent. Bei Kindern und Jugendlichen im Alter bis zu 18 Jahren stieg die Zahl der Keuchhustenfälle in Schleswig-Holstein demnach sogar um fast 88 Prozent.

    Keuchhusten-Impfung wird nicht nur Erwachsenen empfohlen

    "Aufgrund dieser Entwicklung raten wir, unbedingt die empfohlenen Impfungen insbesondere bei Säuglingen und Kindern vorzunehmen", sagte der AOK-Vorstandsvorsitzende Tom Ackermann. Gerade im ersten Lebensjahr stelle Keuchhusten eine ernste gesundheitliche Bedrohung für Kinder dar. Erwachsenen empfiehlt die Ständige Impfkommission eine Auffrischungsimpfung. dpa/sh

    Mehr zum Thema:

    Noch nicht geimpft: Drei Monate altes Baby stirbt an Keuchhusten: Jonas war nicht einmal drei Monate alt, als er starb. Das Baby litt an Keuchhusten - es war noch nicht dagegen geimpft worden. Seine Mutter warnte nun andere Eltern mit einem Facebook-Post und rief dazu auf, die Impfung vornehmen zu lassen. Jonas hatte bereits einen Termin für seine Keuchhusten-Impfung, er steckte sich jedoch noch vor dem Arztbesuch an.

    Erwachsene sollten Keuchhusten-Impfung auffrischen: Zum Schutz von Säuglingen sollten Erwachsene ihre Keuchhusten-Impfung auffrischen. Vor der Erkrankung gibt es keinen lebenslangen Schutz. Keuchhusten ist für Säuglinge besonders gefährlich: Es drohen Komplikationen bis hin zum Atemstillstand.

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