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Kein Geld für US-Raumfahrtprojekte

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Kein Geld für US-Raumfahrtprojekte

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    Kein Geld für US-Raumfahrtprojekte
    Kein Geld für US-Raumfahrtprojekte Foto: DPA

    Wie ein von US-Präsident Barack Obama eingesetztes Expertenteam am Mittwoch in Washington mitteilte, reicht das bislang geplante Budget in Höhe von neun Milliarden US-Dollar (rund 6,3 Mrd. Euro) pro Jahr für derlei Erkundungen bei weitem nicht aus. Mindestens drei weitere Milliarden Dollar jährlich seien nötig, sagte die ehemalige Astronautin Sally Ride bei einer öffentlichen Sitzung des Gremiums. Vor einer Unterfinanzierung wichtiger NASA-Projekte warnte auch die amerikanische Nationale Akademie der Wissenschaften.

    Die unabhängigen Experten, die das gesamte bemannte Raumfahrtprogramm der USA unter die Lupe nehmen sollen, wollen am Freitag mit Regierungsvertretern und NASA-Entscheidungsträgern zusammenkommen. Ihr Bericht soll bis Ende des Monats fertiggestellt sein. Darin werden jedoch keine konkreten Empfehlungen gegeben, sondern vor allem Möglichkeiten aufgezeigt, wie beispielsweise nach dem Auslaufen des Space-Shuttle-Programms zu verfahren ist, wie man eine neue Generation von Raumschiffen ins All bekommen könnte oder wie es mit der Internationalen Raumstation ISS weitergehen könnte.

    Unter anderem sprachen sich die Experten für eine Verlängerung der Space-Shuttle-Flüge zur ISS bis mindestens 2011 aus, um beim Ausbau der Raumstation nicht unter Zeitdruck zu geraten. Nach bisherigen NASA-Planungen sollen die Shuttles im kommenden Jahr ausgemustert werden.

    Er sei erstaunt, dass keines der bislang geplanten Projekte zur bemannten Raumfahrt mit den dafür vorgesehenen Mitteln zu finanzieren sei, sagte der Vorsitzende des Gremiums, der frühere Chef des US-Luft- und Raumfahrtunternehmens Lockheed, Norman Augustine. Es mache der NASA seit Jahren zu schaffen, "dass man Ziele verfolgt, ohne über die Ressourcen zu verfügen, sie zu erfüllen", sagte er. Und da man dabei nicht mitmachen wolle, sage man jetzt, "wie es ist". Generell dürfe man von den Plänen für einem bemannten Flug zum Mars aber nicht abrücken. Dies müsse das ultimative Ziel der menschlichen Raumfahrt bleiben, unterstrichen die Experten.

    Auch die amerikanische Nationale Akademie der Wissenschaften warnte vor knappen Mitteln bei der US-Weltraumbehörde NASA. So fehle schon jetzt das Geld, um mögliche Killer-Asteroiden umfassend zu überwachen. Der US-Kongress hatte die NASA 2005 beauftragt, bis zum Jahr 2020 90 Prozent aller großen, erdnahen Asteroiden ausfindig zu machen und zu überwachen. Allerdings habe es die Politik versäumt, die notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen, zitiert das Raumfahrt-Portal space.com aus dem Akademie-Bericht.

    Wissenschaftler schätzen, dass sich rund 100 000 Asteroiden und Kometen in der Nähe der Erde befinden. Bei 20 000 davon bestehe die Gefahr eines Einschlages auf der Erde. Die NASA spürte laut space.com bislang 6330 dieser Himmelsobjekte auf. 1000 davon sind in Umlaufbahnen unterwegs, die in der Zukunft eine mögliche Gefährdung der Erde darstellen könnten, sagte NASA-Experte Lindley Johnson.

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