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Jugend forscht 2016: Warum befassen sich so wenige Projekte mit Physik?

Jugend forscht 2016

Warum befassen sich so wenige Projekte mit Physik?

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    Warum befassen sich so wenige Projekte mit Physik?
    Warum befassen sich so wenige Projekte mit Physik?

    Die Jugend forscht wieder – in ganz Deutschland. Beim Regionalwettbewerb von „

    Wenige Teilnehmer aus der Physik

    „Seit einigen Jahren bemerken wir, dass wenige Teilnehmer aus der Physik kommen“, sagt der Lehrer des Sankt-Anna-Gymnasiums in Augsburg. „Ich kann das nur dadurch erklären, dass diejenigen, die sich dafür interessieren, die großen Erfindungen machen wollen.“ So würde ein Siebtklässler seiner Meinung nach am liebsten einen Senkrechtstarter – also ein Flugzeug, das ohne Start-und-Lande-Bahn senkrecht abheben kann – bauen. Dabei wären die einfachen Versuche vorher sogar besser, rät der Fachmann. „Das übersehen viele.“

    Pöller ist sich sicher: „Physik ist überall. Der kleinste Freihand-Versuch wird so zur Schülerarbeit.“ Er beschreibt ein einfaches Beispiel: „Wenn ich eine Luftblase ein Röhrchen hochsteigen lasse und ich dann anfange, die Schlauchdicke zu variieren, das ist Physik. Messen, Verstehen und ein Diagramm erstellen.“ Dieses Fach sei ein unglaublich breites Feld. Jedoch geht der Trend bei den Nachwuchstüftlern zur großen Erfindung oder in den Bereich Biochemie.

    Das belegen auch die Zahlen des Augsburger Regionalwettbewerbs von „Jugend forscht“ 2016. Chemie und Biologie liegen bei den Jugendlichen ganz weit vorne. Jeweils 16 Arbeiten haben die Nachwuchswissenschaftler aus der Region in diesen Gebieten eingereicht. Insgesamt sind das mehr als die Hälfte der 63 Beiträge. Aus dem Bereich Physik sind es nur zwei, 2015 waren es noch acht und 2013 zwölf Arbeiten. 2005 wurden Matthias Dübgen, Peter Jaschke und Andreas Raba vom Gersthofener Paul-Klee-Gymnasium (Kreis Augsburg) sogar Bundessieger mit ihrem reibungsfreien Supraleiter in einer Lichtmühle. Zur selben Zeit haben sie damals noch ihre Abiturprüfungen geschrieben.

    Was tun gegen die Flaute?

    Was unternimmt ein Physiklehrer jetzt gegen die Flaute in seinem Fach? „Das ist alterstypisch“, sagt der Experte. „Forschung wird an meiner Schule schon betrieben, aber meist nur in der Oberstufe.“ Das Angebot sei dort überschaubar. Es seien eher die Kleinen, die etwas Großes erfinden möchten. Als Betreuer versucht er, die Schüler „runter zu beraten“. „Die wollen ein Schneemobil bauen. Ich sage dann, sie sollen erst mal einen Antrieb bauen und gucken, wie sieht das aus.“ Nach Pöllers Aussage haben die Jugendlichen so die Chance, Details zu entdecken und zu analysieren.

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