Russland will sein Engagement bei der Internationalen Raumstation ISS überraschend bereits 2020 beenden und stattdessen andere Projekte im Kosmos in Angriff nehmen.
"Wir gehen davon aus, dass wir die ISS derzeit nur bis 2020 benötigen", sagte Vizeregierungschef Dmitri Rogosin in Moskau. Danach werde man seine finanziellen Ressourcen für in die Zukunft gerichtete Weltraumprojekte nutzen. Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos werde ihre Zukunftspläne bald vorstellen, kündigte Rogosin an.
Die Nasa hatte Anfang Januar mitgeteilt, mit den internationalen Partnern eine Verlängerung der Nutzung der ISS um vier Jahre bis 2024 abgesprochen zu haben. Technisch gesehen wäre die ISS, die etwa 350 Kilometer oberhalb der Erde kreist, laut
Russland an der ISS beteiligt
Die Internationale Raumstation ISS befindet sich seit 1998 im Bau. Sie ist ein gemeinsames Projekt der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA, Roskosmos, der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), sowie der Raumfahrtagenturen Kanadas (CSA) und Japans (JAXA). Eine Beteiligung Chinas scheiterte bislang am Veto der USA.
Deutschland ist der wichtigste ISS-Partner in Europa und größter Beitragszahler. Deutsche Wissenschaftler sind seit Beginn der wissenschaftlichen Nutzung der Raumstation im Jahr 2001 dabei. Die ISS soll laut Deutschem Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) der Erforschung der Natur auf der Erde, die Eröffnung von neuen Anwendungspotentialen in der Forschung und das Schaffen einer Grundlage für zukünftige Explorationen wie Langzeitmissionen zum Mond oder Mars dienen. drs, afp