Startseite
Icon Pfeil nach unten
Geld & Leben
Icon Pfeil nach unten

Internationale Raumstation ISS: Gift-Alarm auf ISS war wohl Fehlalarm: Astronauten kehren zurück

Internationale Raumstation ISS

Gift-Alarm auf ISS war wohl Fehlalarm: Astronauten kehren zurück

    • |
    Am Mittwoch mussten zwei Raumfahrer einen Teil der Internationalen Raumstation schnell verlassen.
    Am Mittwoch mussten zwei Raumfahrer einen Teil der Internationalen Raumstation schnell verlassen. Foto: Nasa/dpa

    Der US-Teil der Internationalen Raumstation (ISS) ist am Mittwoch nach einem Alarm vorübergehend evakuiert worden. Russlands Raumfahrtbehörde Roskosmos berichtete von einem Leck im Kühlsystem, durch das sich hochgiftiges Ammoniak in dem US-Modul ausgebreitet habe. Die Astronauten brachten sich vorübergehend im russischen Modul in Sicherheit. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa ging jedoch von einem Fehlalarm aus. Nach etwa elf Stunden Stunden kehrten die Astronauten ins US-Segment zurück.

    Nach Angaben von Roskosmos wurde der Alarm gegen 09.44 Uhr (MEZ) ausgelöst, weil ein "giftiger Stoff aus einem Kühlsystem ausströmte". Der US-Sektor der Raumstation sei daraufhin evakuiert und abgeriegelt worden, alle Astronauten seien nun im russischen Teil in Sicherheit.

    Berichte über Ammoniak-Leck auf der ISS

    Russische Nachrichtenagenturen hatten zuvor unter Berufung auf einen Vertreter des russischen Kontrollzentrums von einem Ammoniak-Leck berichtet. "Die Lage ist kompliziert, aber unter Kontrolle. Derartige Ammoniak-Austritte gab es schon in der Vergangenheit", sagte der Vertreter. Das toxische Gas wird auf der ISS in den Kühl- und Heizsystemen eingesetzt.

    Die Nasa bestätigte über Twitter, dass alle sechs Besatzungsmitglieder im russischen Teil der ISS seien. Nach Einschätzung der Experten im US-Kontrollzentrum könnte der Alarm durch "erhöhten Druck, einen defekten Sensor oder ein Problem bei der Übermittlung der Computerdaten" ausgelöst worden sein.

    Es handelte sich wohl um einen Fehlalarm

    Später informierte das Kontrollzentrum in Houston die Astronauten dann darüber, dass es sich wohl um einen Fehlalarm gehandelt habe. Jim Kelly vom Kontrollzentrum sagte dem derzeitigen Kommandanten der ISS, US-Astronaut Barry Wilmore, dass es vermutlich einen "falschen Hinweis" gegeben habe, wie der Fernsehsender Nasa TV berichtete. "Wir versuchen noch herauszufinden, was genau passiert ist. Wir sind nicht ganz davon überzeugt, dass es sich um ein Ammoniak-Leck handelt", sagte Kelly.

    Rekorde im Weltraum

    108 Minuten dauerte der erste Ausflug ins All von Juri Gagarin am 12. April 1961.

    Nur wenige Wochen später flog mit Alan Shepard der erste Amerikaner in den Weltraum. Er umkreiste aber nicht die Erde wie Gagarin.

    Valentina Tereschkowa war 1963 die erste Frau im All.

    Der Amerikaner Neil Armstrong setzte als Erster 1969 seinen Fuß auf den Mond.

    Erster Deutscher im Weltall war 1978 der DDR-Bürger Sigmund Jähn.

    US-Unternehmer Dennis Tito reiste 2001 als erster Weltraumtourist zur Internationalen Raumstation ISS – für rund 20 Millionen Dollar.

    Das erste Lebewesen, das die Erde gen Weltraum verließ, war im November 1957 die russische Hündin Laika.

    Über zwei Jahre verbrachte Sergej Krikaljow im All. Sechsmal flog der Russe in den Weltraum, insgesamt 803 Tage lebte er dort.

    Der längste einzelne Aufenthalt im Universum dauerte 437 Tage. Von Januar 1994 bis März 1995 war der Kosmonaut Waleri Poljakow durchgehend an Bord der Raumstation „Mir“.

    Auch ISS-Programmleiter Mike Suffredini erklärte, es sei nicht von einem Ammoniak-Austritt auszugehen. "Es bestand zu keinem Zeitpunkt  eine Gefahr für die Besatzung", fügte er hinzu. Die beiden US-Astronauten und ihre italienische Kollegin Samantha Cristoforetti kehrten gegen 21.00 Uhr (MEZ) wieder in das US-Segment der ISS zurück, wie die Nasa mitteilte.

    Die ISS gehört zu den seltenen Projekten, bei denen die USA und Russland seit Beginn der Ukraine-Krise noch kooperieren. Insgesamt beteiligen sich 16 Länder an der Internationalen Raumstation, den Großteil der Kosten tragen jedoch Moskau und Washington.

    Neben den beiden US-Astronauten und Cristoforetti befinden sich zurzeit drei russischen Kosmonauten an Bord der ISS. Als der Alarm ertönte, war die Besatzung gerade damit beschäftigt, die Raumkapsel "Dragon" des US-Unternehmens SpaceX zu entladen, die am Montag mit 2,6 Tonnen Fracht an der ISS angedockt hatte. afp/AZ

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden