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Influenza 2019: Aktuelle Grippewelle: Schon 60.000 Kranke und 127 Tote in Deutschland

Influenza 2019

Aktuelle Grippewelle: Schon 60.000 Kranke und 127 Tote in Deutschland

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    Die Grippewelle 2019 rollt - und immer mehr Menschen werden krank.
    Die Grippewelle 2019 rollt - und immer mehr Menschen werden krank. Foto: Maurizio Gambarini (dpa)

    Update: Die Zahl der Grippe-Kranken in Deutschland ist in der achten Meldewoche weiter gestiegen. Allerdings geht das RKI davon aus, dass der höhepunkt der Grippewelle 2019 inzwischen erreicht oder sogar schon überschritten ist. Mehr dazu auch hier: Experten: Grippewelle 2019 könnte Höhepunkt schon überschritten haben

    Die Grippe in Deutschland greift um sich - allerdings weitet sie sich derzeit nicht besonders stark aus. "Die Influenza-Aktivität ist im Vergleich zur Vorwoche insgesamt stabil geblieben", heißt es beim Robert Koch-Institut (RKI), das die Erkrankung und seine Entwicklung in Deutschland laufend beobachtet.

    Wie das RKI in seinem aktuellen Wochenbericht meldet, sind in der laufenden Grippe-Saison  - also seit Oktober - inzwischen fast 60.000 Menschen an der Influenza erkrankt.

    In der siebten Meldewoche 2019 wurden nach Infektionsschutzgesetz 22.813 labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das Robert Koch-Institut übermittelt - deutlich mehr als noch in der Woche zuvor. Da hatte das RKI 14.300 neue Grippe-Fälle verzeichnet, in der Woche davor 9200 Fälle. Die aktuelle Grippewelle 2019 nimmt also wie erwartet an Fahrt auf.

    Aktuell wurden in Deutschland 127 Todesfälle in Verbindung mit der laufenden Influenza-Welle verzeichnet - die meisten von ihnen waren mit einem Grippevirus des Typs A angesteckt worden. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren 136 Todesfälle zu beklagen.

    Besonders stark betroffen von der aktuellen Grippe-Welle sind Kinder. "Der Anteil Influenza-positiver Proben war in der siebten Kalenderwoche 2019 in der Altersgruppe der 5- bis 14-Jährigen mit 59 Prozent am höchsten, gefolgt von der Altersgruppe der 2- bis 4-Jährigen (mit 58 Prozent)", meldeten die Experten weiter.

    Die vorige Grippe-Welle war eine der stärksten der letzten Jahre

    Wie sich die aktuelle Grippewelle entwickelt, lässt sich nach Auskunft der Experten noch nicht abschätzen. Klar sei derzeit nur: "Es nimmt stetig zu", wie Wolfgang Ritter vom Bayerischen Hausärzteverband sagte.

    Grippe oder Erkältung: Wie kann man sich schützen?

    Die Nase läuft, der Hals kratzt, der Schädel dröhnt: Durch Deutschland rollt eine Erkältungs- und Grippewelle. Doch was unterscheidet eine Erkältung von einer richtigen Influenza? Und wie können sich Menschen schützen? Fragen und Antworten:

    WAS IST DER UNTERSCHIED ZWISCHEN EINER ERKÄLTUNG UND EINER GRIPPE? Ein grippaler Infekt, wie eine Erkältung auch genannt wird, hat mit der echten Grippe nichts zu tun. Beide werden durch verschiedene Erreger verursacht. Eine Grippe wird durch Influenzaviren ausgelöst, Erkältungen werden von mehr als 30 verschiedenen Erregern hervorgerufen wie zum Beispiel Rhino- und Coronaviren. Zu den Erkältungssymptomen zählen Halsschmerzen, Schnupfen und Husten, seltener auch erhöhte Temperatur oder Fieber. In Einzelfällen, etwa bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem, kann jedoch auch eine Erkältung zu schweren Komplikationen führen.

    WIE ÄUSSERT SICH EINE VIRUSGRIPPE? Im Gegensatz zu einer normalen Atemwegserkrankung, die meist nach wenigen Tagen überstanden ist, schlägt die Virusgrippe schnell und heftig zu. Symptome sind in der Regel plötzlich auftretendes hohes Fieber über 39 Grad Celsius, Schüttelfrost, Muskelschmerzen, Schweißausbrüche, allgemeine Schwäche, Kopf- und Halsschmerzen, Schnupfen und trockener Reizhusten. Nicht jeder Infizierte erkrankt allerdings auch. Zudem sind eine echte Grippe und eine Erkältung nicht immer anhand der Symptome zu unterscheiden. In Zweifelsfällen lässt sich eine Grippe durch einen Rachen- und Nasenabstrich im Labor nachweisen.

    WIE KANN ICH MICH SCHÜTZEN? Vor allem Ältere und chronisch Kranke sollten sich gegen Influenza impfen lassen. Ein einfacher und effektiver Schutz gegen Infektionen ist aber auch das Händewaschen. Mehrmals am Tag sollten die Hände für 20 bis 30 Sekunden mit Wasser und Seife gewaschen werden. In einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) von 2016 gab allerdings nur knapp jeder Zweite an, sich in der kalten Jahreszeit beim Nachhausekommen regelmäßig die Hände zu waschen.

    Es ist in jedem Fall ratsam, die Hände vom Gesicht fernzuhalten und aufs Händeschütteln zu verzichten, um die Ansteckungsgefahr zu mindern. Wenn viele Menschen zusammenkommen wie zum Beispiel im Karneval, ist das Übertragungsrisiko besonders hoch. Wechselduschen und Saunagänge härten den Körper ab und machen ihn weniger anfällig für Infekte. Zudem befeuchten nasse Tücher auf der Heizung und regelmäßiges Lüften die Raumluft, denn Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus und macht sie anfälliger für Viren.

    WELCHE ERKÄLTUNGS- UND GRIPPEMITTEL HELFEN? Gegen Grippeviren gibt es Medikamente, die allenfalls die Dauer der Erkrankung leicht verkürzen können. Sie können aber zu Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen führen. In der Regel hilft es nur, auszuruhen und abzuwarten. Es gibt freilich eine Reihe von Mitteln, die Beschwerden lindern, darunter Schmerzmittel wie Ibuprofen und Paracetamol sowie abschwellende Nasensprays.

    Antibiotika helfen nicht gegen Erkältungensviren, sondern sind höchstens sinnvoll, wenn eine bakterielle Infektion der Atemwege hinzukommt und mögliche Komplikationen drohen. Auch Präparate mit Zink, Vitamin C oder Echinaceaextrakten werden oft bei Erkältungen empfohlen, zuverlässige Nachweise über die Wirksamkeit gibt es aber nicht. Wer sich rezeptfreie Medikamente aus der Apotheke holt, der sollte besser jedes Symptom einzeln bekämpfen, rät die Stiftung Warentest. Die viel beworbenen Kombipräparate, die gleich mehrere Wirkstoffe enthalten, sind nach Ansicht der Verbraucherexperten gegen Erkältung wenig geeignet.

    WARUM IST BEI SCHNUPFENSPRAYS VORSICHT ANGEBRACHT? Werden bestimmte abschwellende Nasentropfen oder -sprays länger als fünf bis sieben Tage nacheinander angewendet, kommt es zu einem dauerhaft starken Anschwellen der Nasenschleimhaut. Es entsteht ein sogenannter medikamentenbedingter Schnupfen, der dann eine oft monate- oder jahrelange Verwendung der Mittel nach sich zieht. Patienten werden regelrecht süchtig. Auf Dauer wird die Funktion der Nasenschleimhaut dadurch zerstört. (AFP)

    Vergangenes Jahr dauerte die Grippesaison bis in den April. Sie war eine der stärksten der vergangenen Jahre:  Bundesweit gingen nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts rund neun Millionen Menschen wegen einer Grippe zum Arzt. Mehr als 20.000 Menschen mit Influenza-Infektion starben.

    Auch weil die Grippewelle in der vergangenen Saison so heftig verlief, ließen sich 2018 mehr Menschen als in den Vorjahren gegen Grippe impfen. Im November war es vereinzelt bei der Impfstoff-Lieferung sogar eng geworden.

    Welche gemeinsamen Symptome haben Grippe und Erkältung?

    Tatsächlich sind einige Symptome bei beiden Erkrankungen gleich:

    • Kopfweh
    • Schleim in der Nase
    • Fieber
    • schmerzende Glieder

    Was sind die ersten Anzeichen für eine echten Grippe?

    Erstes Anzeichen für eine Influenza ist der plötzliche Beginn mit hohem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Bei einem grippalen Infekt hingegen, einer "normalen" Erkältung also, kündigt sich die Erkrankung eher durch Symptome wie Niesen und ein leichtes Krankheitsgefühl an.

    so sind die Grippe-Zahlen aus Bayern

    In Bayern sind in der siebten Meldewoche 6006 neue Grippe-Fälle registriert worden.  Damit sind seit Jahresbeginn 16153 Menschen im Freistaat an der Influenza erkrankt. Schwaben verzeichnete in der siebten Woche des Jahres 392 Neuerkrankungen. (AZ)

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