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Infektionskrankheit: Coronavirus fordert weitere Tote - Übertragung von Mensch zu Mensch?

Infektionskrankheit

Coronavirus fordert weitere Tote - Übertragung von Mensch zu Mensch?

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    Coronavirus: Experten glauben, dass sich der Virus von Mensch zu Mensch überträgt. Saudi-Arabien meldet weitere Tote.
    Coronavirus: Experten glauben, dass sich der Virus von Mensch zu Mensch überträgt. Saudi-Arabien meldet weitere Tote. Foto: Ho, afp

    Gefährliches Coronavirus: In Saudi-Arabien sind weitere Menschen an dem neuen hochgefährlichen Virus gestorben. Insgesamt habe es im Zusammenhang mit dem neuen  Coronavirus nun bereits 15 Todesfälle gegeben, teilte am Sonntag  das Gesundheitsministerium des Landes mit. Neun weitere  Menschen seien erkrankt. Bisher war in Saudi-Arabien von elf  Todesfällen gesprochen worden.

    Neues Coronavirus wurde vor einem Jahr entdeckt

    Coronavirus, MERS und SARS

    Coronaviren werden für die meisten Erkältungen verantwortlich gemacht. Sie können aber auch die schwere Lungenkrankheit SARS verursachen.

    SARS steht für "schweres akutes respiratorisches Syndrom".

    Eine Infektion äußert sich nahezu gleich wie ein grippaler Infekt: Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen. Der größte Unterschied ist allerdings, dass die Lunge in der ersten Zeit stark betroffen ist.

    Patienten leiden an schwerer Atemnot. Es kommt zu einer massiven Lungenentzündung, dann fallen oft Niere und Leber aus.

    Im schlimmsten Fall endet die Erkrankung mit dem Coronavirus tödlich.

    Bei einer SARS-Epidemie waren im Jahr 2003 weltweit rund 8000 Menschen infiziert worden, etwa 800 von ihnen starben.

    Das neuartige Coronavirus wurde im Juni 2012 zum ersten Mal diagnostiziert.

    Der Fachbegriff für das neue Coronavirus lautet MERS-CoV, die Abkürzung für Middle East Respiratory Syndrome Corona Virus (MERS).

    Das neuartige Coronavirus ist zwar ebenfalls hochgefährlich, aber nicht hochansteckend, wie Experten sagen. Zwar wird es durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen, das Virus steckt aber in den tiefen Lungenabschnitten.

    Es besteht der Verdacht, dass MERS wie der verwandte Virus SARS ursprünglich von Fledermäusen stammt. Es wird jedoch angenommen, dass die scheuen Tiere ihn nicht direkt auf Menschen übertragen.

    Auch eine Übertragung des Erregers durch Kamele ist möglich. Angesichts der zunehmenden Ausbreitung des gefährlichen Coronavirus MERS mahnte die Regierung von Saudi-Arabien im Mai 2014 zu einem vorsichtigen Umgang mit den Tieren.

    Das neue Coronavirus MERS-CoV wurde vor rund einem Jahr entdeckt und hat  Ähnlichkeit mit SARS. Es kann grippeähnliche Symptome auslösen,  aber auch zu einer schweren Lungenentzündung führen. Anders als  beim SARS-Virus führt der neue Erreger auch rasch zu  Nierenversagen. Der genaue Übertragungsweg ist noch unklar.

    In  Deutschland war Mitte März in München ein Mann aus dem arabischen  Raum an dem Virus gestorben, der 73-Jährige war zur Behandlung aus  Abu Dhabi nach Deutschland gebracht worden.

    In Frankreich ist aktuell bei einem zweiten Mann das neue Coronavirus nachgewiesen worden. Er hatte Kontakt zu dem 65-jährigen Patienten, bei dem erstmals in Frankreich der gefährliche Erreger festgestellt worden war. Beide hatten vor den Diagnosen ein Krankenzimmer geteilt, wie das Gesundheitsministerium am Sonntag in Paris mitteilte.

    Zweites Corona-Opfer in Frankreich schwer krank

    Die Infizierten sind isoliert in einem Krankenhaus in Lille untergebracht. Der Zustand des 65 Jahre alten ersten Patienten wurde weiter als "stabil, aber weiter ernst" beschrieben. Beim zweiten Mann wurden am Sonntag zunehmend Schwierigkeiten beim Atmen festgestellt.

    Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Sonntag sind im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus viele Fragen offen, auch die der Übertragungswege. Einige Fällen deuteten darauf hin, dass bei engem Kontakt eine Infektion von Mensch zu Mensch möglich sei. Dies könnte auch auf den zweiten Fall in Frankreich zutreffen.

    Mensch zu Mensch-Übertragung bei Coronavirus möglich

    Ähnlich sieht es das Robert-Koch-Institut, das sich seit Monaten mit dem Coronavirus beschäftigt. Sein Schluss: "Es besteht kein erhöhtes Risiko für Erkrankungen in der Allgemeinbevölkerung." Zwar seien mehrere Fälle bekannt geworden, bei denen eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung anzunehmen ist, so die Experten. Betroffen gewesen seien dabei  Familienangehörige oder medizinisches Personal, bei denen ein sehr enger Kontakt bei der Pflege des Erkrankten bestand. Es gebe aber "nach wie vor keinen Nachweis einer kontinuierlichen Mensch-zu-Mensch-Übertragung."  AZ, afp

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