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Humane Papillomviren HPV: HPV: Darum ist eine Impfung gegen Humane Papillomviren auch für Jungen sinnvoll

Humane Papillomviren HPV

HPV: Darum ist eine Impfung gegen Humane Papillomviren auch für Jungen sinnvoll

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    Auch für Jungen ist eine Impfung gegen krebsauslösende Humane Papillomviren sinnvoll, sagen Experten.
    Auch für Jungen ist eine Impfung gegen krebsauslösende Humane Papillomviren sinnvoll, sagen Experten. Foto: Symbolbild: Patrick Pleul (dpa)

    Nach Informationen des Deutschen Krebsforschungszentrums infiziert sich fast jeder Mensch im Laufe seines Lebens mit Humanen Papillomviren (HPV). Weil die HP-Viren Gebärmutterhalskrebs oder andere Krebserkrankungen und deren Vorstufen auslösen können, werden Mädchen dagegen geimpft. Doch die Viren gehören auch zu den weltweit am häufigsten sexuell übertragenen Viren. Das ist ein Grund dafür, dass bald auch Jungen gegen HPV geimpft werden sollen, wie "DerWesten.de" berichtet.

    Impfung gegen HPV: Wie Jungs davon profitieren

    Humane Papillomviren: Symptome, Impfung, Krebsrisiko

    Humane Papillomviren, abgekürzt als HPV, sind Erreger, die Zellen der Haut- und/oder der Schleimhaut infizieren.

    Die meisten Erwachsenen sind vermutlich schon mit HPV in Kontakt gekommen. In Studien zeigte sich, dass sich das Virus bei etwa der Hälfte aller sexuell aktiven jungen Frauen und ebenso bei der Hälfte der Männer nachweisen ließ.

    Meistens verursachen humane Papillomviren keine Symptome. Einige Typen sind für die Entstehung von gewöhnlichen Hautwarzen verantwortlich - zum Beispiel in Gesicht, Händen und Füßen, aber auch Geschlechtsteilen und After.

    Je nach Virustyp kann eine HPV-Infektion aber auch zu auffälligen Gewebeveränderungen führen. In seltenen Fällen kann daraus ein bösartiger Tumor bzw. Krebs entstehen. Die häufigste Erkrankung ist dann meist Gebärmutterhalskrebs.

    Die Ansteckung mit genitalen HPV erfolgt über Kontakt mit infizierten Haut- oder Schleimhautpartien, der Hauptübertragungsweg ist Geschlechtsverkehr. Nicht eindeutig geklärtist bislang, ob HPV auch auf nicht-sexuellem Weg übertragbar ist - zum Beispiel durch verunreinigte Gegenstände, wie Toiletten, Handtücher oder Seife.

    Bislang gibt es keine medikamentöse Behandlungsmöglichkeit. Es existieren aber effektive Methoden zur Früherkennung und Therapie HPV-bedingter Erkrankungen

    Kondome schützen nur bedingt vor einer Ansteckung mit HPV, da sie nicht immer alle infizierten Hautpartien vollständig abdecken.

    Seit 2007 gilt in Deutschland die offizielle Empfehlung für Mädchen zwischen zwölf und siebzehn Jahren, sich gegen humane Papillomviren impfen zu lassen. Ist die Infektion bereits erfolgt oder sind schon Krankheitszeichen aufgetreten, nützt die Impfung nach bisherigem Kenntnisstand nichts.

    Es gibt viele verschiedene HP-Viren, und die meisten Infektionen mit Humanen Papillomviren bleiben folgenlos. Besonders gefährliche Virenstämme können neben Krebs an weiblichen und Männlichen Genitalien auch Genitalwarzen auslösen. In den meisten Fällen bekämpft das Immunsystem zwar HP-Viren, die Zellen infizieren, doch wenn das Schutzsystem versagt, können aus Zellen mit chronischer Infektion Vorstufen von Krebs werden. Jedes Jahr gibt es etwa 4660 Neuerkrankungen und 1.500 Todefälle durch Gebärmutterhalskrebs.

    Neue Erkenntnisse legen nahe, das in Zukunft auch Jungen gegen Humane Papillomviren geimpft werden sollten. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die HPV-Impfung für Mädchen bereits, doch auch Jungen könnten von einer solchen

    Medizin-Nobelpreisträger Harald zur Hausen erbrachte Anfang der 1980er Jahre den Nachweis, dass sogenannte Humane Papillomviren (HPV) Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Damit schuf der heute 80-Jährige die Voraussetzung für die Entwicklung eines Impfstoffes, der seit 2006 auf dem europäischen Markt zugelassen ist. "Anfangs war die Skepsis außerordentlich groß", sagt der Krebsvirenforscher rückblickend.

    Bis Anfang der 1980er Jahre hielt man Herpesviren für die Verursacher von Gebärmutterhalskrebs. Zur Hausen, der für seinen wissenschaftlichen Spürsinn und seine Beharrlichkeit bekannt ist, widerlegte diese These. "Harald war schon immer ein kluger Stratege und in seinen Experimenten kam meistens genau das raus, was er vorhergesagt hatte", sagt sein langjähriger Wegbegleiter und Freund Volker Diehl, selbst ein renommierter Krebsforscher.

    Zur Hausen leitete bis 2003 das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. 2008 erhielt er den Nobelpreis für Medizin. Der Krebsforscher Werner Franke hatte zur Hausen Anfang der 1980er Jahre ans DKFZ geholt - er sei der Wunschkandidat gewesen.

    Noch heute ist der rüstige Nobelpreisträger beinahe täglich in seinem Heidelberger Büro. Er hat ein neues Krebsrisiko ausgemacht: Rindfleisch. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern sucht er nach Viren, die mit der Entstehung von Brust- und Dickdarmkrebs in Verbindung stehen. "Eines Tages werden wir unsere Milchkühe vielleicht gegen diese Erreger impfen können", sagt der Mediziner. Er ist selbst kein Vegetarier, meidet aber rohes Rindfleisch.

    Die häufigsten Krebsarten in Deutschland

    Prostatakrebs: Er ist mit rund 65.000 Neuerkrankungen jährlich der häufigste bösartige Tumor bei Männern. Über 12.000 Männer sterben pro Jahr daran. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 83 und 94 Prozent. Risikofaktoren: Männliche Geschlechtshormone sind mit dafür verantwortlich; genetische Vorbelastung.

    Darmkrebs nennt man alle Krebserkrankungen, die den Dickdarm, den Mastdarm oder den After betreffen. Mit 16 Prozent ist er die zweithäufigste Krebsart und mit zwölf bis 14 Prozent die zweithäufigste Krebstodesursache. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 53 und 63 Prozent. Risikofaktoren sind Übergewicht, Bewegungsmangel, ballaststoffarme und fettige Kost, Alkohol, Tabak, erbliche Vorbelastung. Vorsorge ist ab dem 50. Lebensjahr kostenlos.

    Lungenkrebs ist in Deutschland sowohl für Männer als auch für Frauen die dritthäufigste Krebserkrankung. 32.500 Männer und 14.600 Frauen erkranken jährlich daran. Die Prognose für diesen Krebs ist nicht gut: 26 Prozent der erkrankten Männer und zwölf Prozent der Frauen sterben daran. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 13 und 17 Prozent bei Männern, zwischen 13 und 19 Prozent bei Frauen. Risikofaktoren sind Rauchen, Asbest- oder Radonbelastung. Obst und Gemüse wirken sich schützend aus.

    Brustkrebs (bei Frauen) Über 60.000 Frauen erkranken daran. Im Schnitt sind sie dann 64 Jahre alt. Seit 1990 geht die Zahl der Erkrankten zurück. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 83 und 87 Prozent. Risikofaktoren sind Kinderlosigkeit, ein höheres Alter bei der ersten Geburt, der späte Eintritt in die Wechseljahre, Einnahme der Pille, Alkohol, Rauchen, Bewegungsmangel.

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