Fast jeder kennt es: Morgens erstmal eine Tasse Kaffee zum Durchstarten in den Tag! Doch aus einem Kaffee werden bei vielen Menschen zwei, drei, vier... oder noch mehr.
Kaffee: Lässt die Koffein-Wirkung nach?
Neben dem Genussmittel setzen viele Menschen beim Kaffee auf die Funktion als Wachmacher. Doch die Wirkung lässt mit der Zeit bzw. mit der Menge an Kaffee nach - das glauben zumindest viele Menschen. Was ist dran an dem Gerücht?
König Kaffee - Das Lieblingsgetränk der Deutschen in Zahlen
2,19 Euro pro Kilogramm beträgt die Kaffeesteuer in Deutschland. Sie wird seit 1948 erhoben.
5,8 Milliarden Euro betrug der Umsatz der deutschen Kaffeebranche 2014.
9,28 Euro kostet ein Kilogramm Röstkaffee im Durchschnitt inklusive Kaffeesteuer in Deutschland. Zum Vergleich: In den USA sind es 7,55 und in Italien 14,64 Euro - ohne Kaffeesteuer.
18,8 Millionen Sack Rohkaffee wurden 2014 nach Deutschland importiert - das entspricht mehr als einer Million Tonnen. Ein Drittel kam aus Brasilien.
26 Prozent des Kaffees trinken die Deutschen außer Haus - ein Drittel davon in Bäckereien und Stehcafés.
Um 40 Prozent wuchs der Absatz von Kaffee in Einzelportionen - Kapseln und Pads etwa - von 2013 auf 2014.
84,6 Prozent der deutschen Haushalte haben eine Kaffeemaschine - die meisten eine klassische Filtermaschine.
162 Liter Kaffee trinkt jeder Deutsche durchschnittlich im Jahr. Zum Vergleich: Es sind nur 107 Liter Bier. (dpa)
Dr. Tomislav Majic aus der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus kennt die Antwort. Er sagt: "Die gefühlte Wirkung lässt nach." Dieser Effekt trete bei Koffein aber erst in hohen Tagesmengen auf. Er sei deutlich weniger ausgeprägt als beispielsweise bei Alkohol oder illegalen Drogen. Aber was heißt das nun - "gefühlte Wirkung"?
Kaffee-Konsum: Gewöhnung ist umkehrbar
Ärzte sprechen von einer "Toleranzentwicklung". Dr. Majic: "Die gleiche Dosierung hat einen geringeren Effekt beziehungsweise für den gleichen Effekt muss man mehr zu sich nehmen."
Wer an diesem Punkt angelangt ist, muss sich aber nicht sorgen: Diese Gewöhnung sei umkehrbar: "Wenn man den Kaffeekonsum wieder reduzieren würde, hätte weniger Koffein nach einer Zeit wieder mehr Effekt." AZ/dpa
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