Das neue Teilchen entspreche offenbar dem sogenannten Gottesteilchen Higgs-Boson, teilte am Mittwoch das europäische Kernforschungszentrum CERN in Genf mit. Es müssten aber noch weitere Daten gesammelt werden.
CERN-Wissenschaftler hatten auf der Suche nach dem Higgs-Boson in den vergangenen Monaten eine Reihe von Experimenten mit dem weltgrößten Teilchenbeschleuniger LHC vorgenommen.
Cern: Suche nach Higgs-Teilchen zentrale Aufgabe
Mit dem sogenannten Higgs-Mechanismus wird seit 1964 im Standardmodell der Elementarteilchen-Physik erklärt, wie die Teilchen - also die Grundbausteine der Materie - ihre Masse erhalten. Die Suche nach dem Higgs-Teilchen gehört zu den zentralen Aufgaben des LHC-Teilchenbeschleunigers an der französisch-schweizerischen Grenze.
Mehr als hundert Meter unter der Erde lassen die CERN-Wissenschaftler dazu in dem 27 Kilometer langen Ringtunnel Protonen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit aufeinanderprallen.
Gottesteilchen in Video bestätigt
Im Vorfeld der heutigen Bekanntgabe war es zu einem Patzer gekommen: Versehentlich stellte das Forschungszentrum kurzzeitig ein Video ins Internet, in dem die Beobachtung des neuen Teilchens – mutmaßlich des sogenannten Gottesteilchens – schon bestätigt wurde. „Wir haben ein neues Teilchen beobachtet“, sagt Cern-Sprecher Joe Incandela in dem Video, das die US-Zeitschrift „Science News“ zuerst entdeckte.
Obwohl das Video inzwischen passwortgeschützt wurde, verbreitete es sich schnell im Netz. Eine Cern-Sprecherin sagte „Science News“, der Clip sei einer von mehreren Videos, die bezüglich der Stellungnahme zum Higgs-Boson mit verschiedenen Szenarien aufgenommen worden seien. Er hätte eigentlich nicht ins Internet gestellt werden sollen.
dpa/afp/AZ