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Hessen: Dreijähriges Kind an offener Tuberkulose erkrankt

Hessen

Dreijähriges Kind an offener Tuberkulose erkrankt

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    Der Arzt Frank Kunitz zeigt einen Tuberkulose-Fall anhand eines Röntgenbildes.
    Der Arzt Frank Kunitz zeigt einen Tuberkulose-Fall anhand eines Röntgenbildes. Foto: Symbolbild: Gregor Fischer (dpa)

    Tuberkulose ist eine meldepflichtige Krankheit. Im Jahr 2015 ist sie beim Robert-Koch-Institut 5.865 Mal gemeldet worden, in den wenigsten Fällen sind Kinder betroffen. Jetzt ist die Krankheit allerdings bei einem dreijährigen Kind festgestellt worden. Auch wenn die Ansteckungsgefahr gering ist, soll es im Kindergarten des betroffenen Kleinkinds nun eine Untersuchung geben. Das berichtet die Frankfurter Rundschau.

    Tuberkulose: Schule und Kindergarten werden untersucht

    Tuberkulose bei Mensch und Tier

    Die Infektionskrankheit befällt vor allem die Lunge, kann aber auch andere Organe treffen.

    Häufigster Infektionsweg für Menschen ist die Tröpfcheninfektion durch die Luft.

    Die Erkrankung ist medikamentös sehr gut behandelbar.

    Dem Landesamt für Gesundheit zufolge besteht keine erhöhte Infektionsgefahr durch die Rinder-Tbc. Nur bei direktem Kontakt zu kranken Tieren ist eine Ansteckung denkbar.

    Die Tbc bei Menschen ist meldepflichtig. Seit 2001 ging die Fallzahl in Bayern um die Hälfte zurück.

    Rinder-Tbc ist anzeigepflichtig. Tiere bleiben meist lange unauffällig; Organveränderungen fallen oft erst bei der Fleischuntersuchung auf.

    Die Rinder-Tbc ist eine Zoonose: Der Erreger überträgt sich vom Tier auf Menschen und umgekehrt.

    Das Mykobakterium bovis findet sich auch bei Dachsen (in England) und Weißwedelhirschen (USA) oder das Mykobakterium caprae bei Rotwild in Deutschland und Österreich.

    Milch für Verzehr und Verarbeitung muss von Tbc-freien Tieren stammen. Rohmilch, die ab Hof verkauft wird, ist abzukochen.

    Rohmilchkäse darf nur aus Milch von amtlich als Tbc-frei geltenden Herden hergestellt werden.

    Europaweit wird jedes Rind für den menschlichen Verzehr einer Tier- und Fleischuntersuchung unterzogen. Es darf nur verwendet werden, wenn die gesundheitliche Unbedenklichkeit feststeht.

    Betriebe unter Tbc-Verdacht sind mindestens sechs Wochen gesperrt.

    Verdächtige Tiere werden getötet, die Milch der anderen muss erhitzt werden. Tiere dürfen in dieser Zeit nicht verkauft werden.

    Auch das Geschwisterkind - 12 Jahre alt - stehe unter dem Verdacht, an Tuberkulose erkrankt zu sein. Auch dessen Realschule in Rimbach werde vorsichtshalber untersucht. Udo Götsch aus dem Frankfurter Gesundheitsamt betonte, dass das Übertragungsrisiko durch Kleinkinder relativ gering sei, da sich in den Lungen nicht so viele Bakterien ansammelten. Deshalb müsse man die Spielgefährten aus dem Kindergarten bei der Untersuchung auf Tuberkulose nicht röntgen.

    Tuberkulose ist eine  bakterielle Infektionskrankheit, die durch verschiedene Arten von Mykobakterien verursacht wird und beim Menschen am häufigsten die Lungen befällt.
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    Am 24. März 1882 beschrieb Robert Koch erstmals den von ihm entdeckten Tuberkulose-Erreger. Doch davor und danach gab es noch viele bekannte Fälle - reale wie erfundene.

    Das Übertragungsrisiko von Tuberkulose durch Kleinkinder ist zwar gering, ihre Gefahr, sich anzustecken, ist dagegen hoch. Der Landkreis hat deshalb Hauttests in der betroffenen Kindergartengruppe angekündigt. In der betroffenen Realschule soll es Bluttests für Mitschüler und Lehrer geben. Erst in acht Wochen sei mit einem Ergebnis zu rechnen - denn die Erreger der Tuberkulose wachsen langsam. sh

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