Das Unternehmen "Eli Lilly and Company" (kurz: Lilly) hat in einer Phase-3-Studie den Wirkstoff Solanezumab untersucht. Probanden mit leichter Alzheimer-Demenz bekamen den Wirkstoff verabreicht, allerdings konnte dabei nicht nachgewiesen werden, dass der Wirkstoff die fortschreitende Erkrankung Alzheimer aufhält.
Alzheimer: Wirkstoff Solanezumab hat kaum Effekt
Zehn Anzeichen für Alzheimer
Die Initiative Alzheimer Forschung nennt zehn Anzeichen für Alzheimer.
1. Gedächtnislücken in Alltag und Beruf.
2. Probleme beim Planen und Problemlösen, zum Beispiel beim Backen altbekannter Rezepte.
3. Probleme mit gewohnten Tätigkeiten wie Routineaufgaben bei der Arbeit.
4. Räumliche und zeitliche Desorientierung beim Lesen der Uhr oder Nennen der Jahreszahl.
5. Wahrnehmungsstörungen beim Erkennen von Farben, Kontrasten oder beim Lesen.
6. Neue Sprach- oder Schreibschwäche mit Stocken im Satz oder den "Faden verlieren".
7. Verlegen von Gegenständen - die Brille im Kühlschrank oder der Autoschlüssel im Brotkorb.
8. Eingeschränktes Urteilsvermögen bei der Wahl der Kleidung oder im Umgang mit Geld.
9. Rückzug aus dem Leben und aus dem Freundeskreis.
10. Persönlichkeitsveränderung: starkes Unbehagen außerhalb vertrauter Räume oder plötzliches Misstrauen.
Studienteilnehmer mit Alzheimer waren mit einer symptomatischen Standardtherapie und dem Wirkstoff Solanezumab behandelt worden. Im Vergleich mit der Referenzgruppe, die ebenfalls symptomatische Standardtherapie, anstelle von Solanezumab aber ein Placebo erhielten, ließ sich kein signifikanter Unterschied in dem Fortschritt von Alzheimer erkrennen. Lilly spricht von einer "positiven Tendenz" des Wirkstoffs gegen Demenz, räumt aber auch ein: "Die Unterschiede zu Placebo waren gering."
Die Studie zeigte keine neuen Nebenwirkungen der Wirkstoffs, als Mittel gegen Alzheimer wird Solanezumab aber nicht auf den Markt kommen. Das Unternehmen wird keine Zulassung beantragen. Chief Executive Officer Dr. John C. Lechleiter zeigte sich enttäuscht über die Studienergebnisse - "auch für die vielen Menschen, die auf eine Therapie warten, die potentiell den Verlauf der Alzheimer-Krankheit verzögern kann."
Solanezumab-Studie wird auf Alzheimer-Kongress vorgestellt
Das ist Alzheimer
Alzheimer ist eine bis heute unheilbare, neurodegenerative Erkrankung. Sie führt dazu, dass in bestimmten Bereichen des Gehirns Nervenzellen und Nervenzellkontakte zugrunde gehen.
Alzheimer ist die häufigste Ursache für Demenz, an der nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft bundesweit 1,5 Millionen Menschen leiden (Stand 2014). Die meisten Patienten sind 85 Jahre und älter.
Da die Gesellschaft altert, gehen Experten davon aus, dass die Zahl der Demenzkranken bis zum Jahr 2050 auf rund drei Millionen steigen wird - sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.
Alzheimer ist zwar nicht heilbar, doch das Fortschreiten der Symptome lässt sich mit Medikamenten vorübergehend hinauszögern. Oft ist eine Beaufsichtigung rund um die Uhr nötig - eine immense Herausforderung für pflegende Angehörige.
Das Wesen des Erkrankten verändert sich. Viele Patienten erkennen ihre Angehörigen nicht mehr, manche werden aggressiv. In fortgeschrittenem Stadium weiß ein Patient nicht mehr, wo er sich befindet und wer er ist.
Um das Risiko einer Erkrankung zu verhindern, kann man sich lediglich an ein paar Faktoren halten. Dazu zählen eine ausgewogene Ernährung sowie geistige, soziale und körperliche Aktivität.
Das Unternehmen dankt Patienten und Ärzten, die an der Studie teilgenommen haben, und kündigte an, sich weiterhin in der Alzheimer-Forschung zu engagieren. Die Studienergebnisse zu Solanezumab werden auf dem 9. Jahreskongress der "Clinical Trials on Alzheimer's Disease" am 9. Dezember in San Diego vorgestellt. sh
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