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Hantavirus: Was ist das Hantavirus - und wie erkenne ich die Symptome?

Hantavirus

Was ist das Hantavirus - und wie erkenne ich die Symptome?

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    So sieht das Hantavirus unter dem Mikroskop aus. Symptome einer Infektion sind Kopf- und Gliederschmerzen sowie hohes Fieber.
    So sieht das Hantavirus unter dem Mikroskop aus. Symptome einer Infektion sind Kopf- und Gliederschmerzen sowie hohes Fieber. Foto: Picture Alliance, dpa

    Was ist das Hantavirus und wie wird es übertragen?

    Hantaviren werden über Nagetiere - in Deutschland vor allem über die Rötel- und Brandmaus - verbreitet. Die Nager scheiden das Virus über Speichel, Kot oder Urin aus. Menschen infizieren sich meistens, indem sie erregerhaltigen Staub einatmen. Die Viren können laut Robert Koch-Institut in Berlin (RKI) in der Umwelt mehrere Wochen überleben. Daher ist zur Ansteckung kein direkter Kontakt mit den Tieren notwendig. Auch durch einen Biss oder wenn kontaminierter Staub auf verletzte Haut trifft, kann das Hantavirus übertragen werden.

    Wann besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko?

    Ein erhöhtes Risiko, am Hantavirus zu erkranken, besteht bei Arbeiten im Wald oder auf dem Bau sowie beim Umschichten von Holzstapeln oder beim Reinigen und Aufräumen von Dachböden, Kellern, Garagen und Schuppen.

    In welchen Gegenden ist die Ansteckungsgefahr mit dem Hantavirus besonders hoch?

    Besonders betroffen sind laut Robert Koch-Institut die Räume Stuttgart und Osnabrück, die Schwäbische Alb, das Münsterland, der Teutoburger Wald, Unterfranken, der Odenwald, Oberschwaben, die Fränkische Alb, der Bayerische Wald, Osthessen und West-Thüringen. Auch im Landkreis Donau-Ries sind in diesem Jahr bereits acht Menschen am Hantavirus erkrankt. Hantavirus-Infektionen können das ganze Jahr über auftreten. Besonders hoch ist die Ansteckungsgefahr jedoch von April bis September.

    Welche Symptome weisen auf das Hantavirus hin und wie gefährlich ist es?

    Die Virusinfektion bringt laut RKI häufig keine Symptome mit sich. Wenn doch, dann sind sie so leicht, dass sie dem Betroffenen nicht auffallen. Hantavirus-Erkrankungen in Mitteleuropa verlaufen meist harmlos und ähnlich wie die Grippe mit mehrere Tage anhaltendem hohen Fieber sowie Kopf-, Bauch- und Gliederschmerzen. Zudem können Probleme beim Wasserlassen dazukommen. In schweren Fällen führt das Hantavirus aber auch zu Blutdruckabfall, Nierenfunktionsstörungen oder akutem Nierenversagen. In anderen Regionen der Welt gibt es auch aggressivere Hantaviren-Typen, die schwerwiegende Erkrankungen auslösen können.

    Wie viele Menschen sind bisher 2019 am Hantavirus erkrankt?

    Die aktuelle Zahl von Hantavirusfällen stellt das Robert Koch-Institut in Berlin (RKI) zur Verfügung. Seit 2001 muss die Erkrankung bei den Gesundheitsämtern gemeldet werden.

    • Deutschlandweit wurden dem RKI seit Januar 2019 478 Hantavirus-Fälle (Stand Ende Mai) gemeldet. 2018 erkrankten insgesamt 235 Menschen.
    • Bayernweit sind in diesem Jahr bisher 56 Fälle (Stand Ende Mai) bekannt. 2018 waren es 31 im ganzen Jahr.

    Wie viele Hantavirus-Fälle gab es in den vergangenen Jahren?

    Die Zahlen schwanken teilweise extrem. Hatten sich 2015 über 100 Menschen in Bayern mit dem Virus infiziert, waren es 2016 nur 28 und 2017 über 300 Fälle. 2012, dem letzten starken Hantavirus-Jahr, wurden im ersten Halbjahr 1100 Fälle erfasst. Im gesamten Jahr 2012 gab es 2800 Hantavirus-Infektionen - ein Rekordwert.

    Warum schwanken die Zahlen so stark?

    Starke jährliche Schwankungen sind beim Hantavirus üblich, weil die Wahrscheinlichkeit für eine Ansteckung mit der Anzahl der infizierten Nager zusammenhängt. Insbesondere in Buchen-Mastjahren bekommen die Mauspopulationen durch das große Futterangebot einen Schub. 2019 rechnen die Experten vom RKI wieder mit überdurchschnittlich vielen Hantavirus-Erkrankungen. Trotzdem sei der aktuelle Ausbruch bisher nicht mit dem starken Hantavirus-Jahr 2012 vergleichbar.

    Wie kann man sich vor dem Hantavirus schützen?

    Wer an einer Hantavirus-Infektion erkrankt, kann nur die Symptome behandeln - eine Impfung gibt es nicht. Laut RKI kann das Risiko jedoch durch folgende Maßnahmen verringert werden:

    • Das Haus frei von Mäusen halten Zum Beispiel indem Lebensmittel für Nager unzugänglich aufbewahrt werden, Tierfutter und Wasser nicht über Nacht offen stehen gelassen werden und Nistmöglichkeiten wie Sperrmüll oder Abfallhaufen beseitigt werden.
    • Mäuse fangen Zum Beispiel durch einen professionellen Schädlingsbekämpfer oder mit Lebendfallen.
    • Tote Mäuse sicher beseitigen Dafür müssen kontaminierte Flächen sorgfältig mit Haushaltsreiniger gesäubert werden. Dabei sollten Handschuhe und bei Staubentwicklung auch ein Mundschutz getragen werden. (std/dpa)
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