Grippe in Deutschland: Allein bis Mitte Februar wurden dem Robert-Koch-Institut (RKI) über 9500 Influenza-Erkrankungen gemeldet. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2012 waren es laut Epidemiologischem Bulletin 11.494 Fälle. "In den letzten 10 Jahren wurden nur in den Saisons 2004/05, 2006/07 und 2008/09 höhere Werte des Praxisindex erreicht", so das RKI.
Grippe: Viel mehr Fälle als letztes Jahr
In Bayern gibt es im Vergleich zu anderen Bundesländern recht viele Fälle. Allein in den vergangenen beiden Wochen seien mehr als 2200 Menschen im Freistaat an einer Influenza-Infektion erkrankt, teilte das bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen mit. Seit Jahresanfang habe das LGL insgesamt 3311 Grippe-Erkrankungen registriert, hieß es. In der Grippesaison 2011/12 waren es zu diesem Zeitpunkt lediglich 144 gewesen, berichtete eine Behördensprecherin. Trotzdem sei die Situation nicht ungewöhnlich.
Großstädte bei Influenza mehr betroffen als das flache Land
Unklar sei, warum der Influenza-Virus in manchen Teilen des Landes stark verbreitet ist und in anderen fast gar nicht. Nicht überraschend sei, dass Großstadtregionen stärker betroffen seien; dies hänge mit der größeren Kontaktdichte der dort lebenden Menschen zusammen. "Die Leute fahren U-Bahn und besuchen häufiger Großveranstaltungen als auf dem Lande", erläuterte die LGL-Sprecherin. "Aber warum in einer Großstadt mehr Menschen an einer Influenza-Gruppe erkrankt sind als in einer anderen, ist auch uns unklar." Besonders stark ist nach Informationen des Robert-Koch-Instituts (RKI) derzeit Ostdeutschland betroffen.
Infektionskrankheit der Atemwege: Auslöser ist ein Virus
Die Grippe ist eine ansteckende Infektionskrankheit der Atemwege. Auslöser ist das Influenza-Virus, das meist durch Tröpfcheninfektion - also beim Niesen, Husten oder Sprechen - von Mensch zu Mensch übertragen wird. Eine Grippe meldet sich mit Fieber, großer Abgeschlagenheit sowie heftigen Kopf- und Gliederschmerzen. Aufgrund des geschwächten Abwehrsystems wird der Körper auch für schwere Infektionen anfälliger. Herzmuskel- und Lungenentzündung können die Folge sein.
Echte Grippe wird oft mit Erkältung verwechselt
Das müssen Sie über Grippe wissen
Grippe oder Influenza ist mehr als eine ganz normale Erkältung.
Eine normale Erkältung - oder eben grippaler Infekt - äußert sich durch Husten, Schnupfen, Müdigkeit, Kopfschmerzen und leichtem Fieber.
Gewöhnlich ist eine Erkältung nach etwa einer Woche wieder verschwunden.
Von einer echten Grippe spricht man dann, wenn die Erkrankung durch das Influenza-Virus ausgelöst wurde.
Übertragen wird das Grippevirus von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion.
Typisch für eine Influenza ist - im Vergleich zu einer gewöhnlichen Erkältung zum Beispiel - der plötzliche Beginn mit schwerem Krankheitsgefühl und hohem Fieber.
Grippewellen kursieren in der Regel acht bis zehn Wochen lang.
In Deutschland sterben jährlich mehrere Tausend Menschen an Influenza.
Im Winter sind Grippeviren noch aggressiver als sonst: "Influenzaviren sind besonders stabil, wenn es kalt und trocken ist", sagt Glasmacher.
Gegen die echte Influenza kann man sich impfen lassen. Weil sich die Viren ändern, muss man den Impfschutz aber jedes Jahr erneuern
Antibiotika helfen übrigens nicht gegen eine Grippe. Denn sie können nur Bakterien bekämpfen, nicht aber Viren.
Die echte Grippe wird oft mit Erkältungen verwechselt. Diese sogenannten grippalen Infekte weisen häufig ähnliche Symptome wie eine Influenza auf, werden jedoch durch andere Erreger ausgelöst und sind im Verlauf nicht so schwer.
Der Verzicht auf einen Händedruck zur Begrüßung kann vor der Grippe schützen. Mit dem Händedruck werden Viren übertragen und verteilen sich so auf Türgriffen, Telefonhörern und Haltestangen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Darauf macht Inge Wolff vom Arbeitskreis Umgangsformen International (AUI) in Bielefeld aufmerksam. Wer krank ist oder eine Ansteckung vermeiden will, weist am besten darauf hin, dass er aus diesem Grund auf einen Handschlag verzichten möchte.
Beim Niesen oder Husten empfiehlt der AUI, ein Einmaltaschentuch zu benutzen und dieses danach in einen geschlossenen Mülleimer zu werfen. Dadurch wird die Ansteckungsgefahr vermindert. AZ, dpa