Wenn Kinder zweimal in einer Saison an Grippe erkranken, sind viele Eltern besorgt. Doch außergewöhnlich ist das nicht, obwohl so einige Menschen damit rechnen, erst einmal immun geworden zu sein. Forscher der österreichischen Universität Innsbruck haben das nun genauer untersucht und liefern im Fachblatt "Journal of Infectious Diseases" Gründe dafür.
Grippewelle: Kinder können sich mit unterschiedlichen Viren anstecken
Für diese Studie haben die Forscher rund 650 Kinder in der Saison 2014 / 2015 untersucht, die zweimal in einer Saison an Grippe erkrankt waren und typische Symptome wie Fieber zeigten. Diese Kinder litten weder unter Vorerkrankungen noch unter einer Immunschwäche, die eine leichtere Infektion mit Grippe verursachen könnten. Zwischen den beiden Erkrankungen lagen durchschnittlich 50 Tage.
Die Forscher kommen in der Studie zu dem Schluss, dass sich diese Kinder mit verschiedenen Stämmen des Virus angesteckt hätten. Daher habe sich keine Immunität bilden können.
Wissenschaftler weisen allgemein darauf hin, dass sich der Grippevirus immer wieder verändert. Von einer ersten Erkrankung sollte daher keine Immunität erhofft werden. Stattdessen sei es wichtig, sich immer vor einer Ansteckung zu schützen - beispielsweise durch regelmäßiges Händewaschen.
Grippewelle 2017 startete ungewöhnlich früh
In der aktuellen Saison begann die Grippewelle ungewöhnlich früh Mitte Dezember. Zwischenzeitig war sie so stark, dass Krankenhäuser Operationen verschieben mussten.
In Bayern ist die Zahl der Grippekranken beispielsweise auf 3700 gestiegen - im vergangenen Jahr waren es deutlich weniger. Wie das Landesamt für Gesundheit mitteilt, gab es aber auch schon Winter in Bayern, in denen die Grippe deutlich schlimmer wütete. sge
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Grippe 2017: Grippewelle traf in Bayern bisher rund 3700 Menschen