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Grippe-News: Immer mehr Menschen in Deutschland haben jetzt Grippe

Grippe-News

Immer mehr Menschen in Deutschland haben jetzt Grippe

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    Ärzte und Behörden registrieren immer mehr Grippe-Kranke in Deutschland.
    Ärzte und Behörden registrieren immer mehr Grippe-Kranke in Deutschland. Foto: Maurizio Gambarini (dpa)

    Die GRippewelle rollt. Immer mehr Menschen in Deutschland erkranken an Grippe. Das kommt nicht unerwartet - in der zweiten Januarwoche hatte die offiziell begonnen.

    Dass die Grippewelle rollt, zeigen die aktuellen Zahlen. In der dritten Januarwoche hatten die Behörden offiziell 2216 neue Fälle von Grippe in Deutschland registriert. Diese Zahl hat sich in der vierten Januarwoche fast verdoppelt - 4059 bestätigte Grippeerkrankungen wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) bis zum 29. Januar übermittelt. Auch die Zahl der Toten stieg - seit Anfang Oktober wurden insgesamt 27 Menschen registriert, die an Influenza erkrankt waren.

    Die Zahl der Neuerkrankungen wird in den kommenden Wochen voraussichtlich weiter steigen. Denn ihren Höhepunkt hat die Grippewelle 2019 gewöhnlich erst nach sechs bis acht Wochen erreicht.

    Grippewelle 2019 in Deutschland rollt

    Wie sehr sich die Krankheit dieses Jahr in Deutschland verbreiten wird, ist für die Mediziner aber weiterhin schwer abschätzbar. Nachdem die Grippewelle vergangenes Jahr besonders stark ausgefallen war, hatten sich zuletzt mehr Menschen als sonst gegen die Influenza impfen lassen.

    Wer das RKI weiter berichtet, stieg neben den Grippe-Erkrankungen auch die Zahl der allgemeinen akuten Erkrankungen der Atemwege. Denn Grippe und Erkältung oder grippaler Infekt muss man voneinander unterscheiden - auch wenn die Symptome von Grippe und Erkältung ähnlich sind.

    Die Erreger der Influenza sind Viren, die Wissenschaftler in die Typen A, B und C unterteilen. Für Menschen sind die saisonal auftretenden Influenza A- und B-Viren besonders relevant. Sie können durch winzige Tröpfchen - ein Niesen reicht schon - übertragen werden. Tückisch ist vor allem, dass Grippeviren einzelne ihrer Gensegmente schnell verändern können.

    Grippe-Infektion vor allem durch Tröpfchen möglich

    Grippe oder Erkältung: Wie kann man sich schützen?

    Die Nase läuft, der Hals kratzt, der Schädel dröhnt: Durch Deutschland rollt eine Erkältungs- und Grippewelle. Doch was unterscheidet eine Erkältung von einer richtigen Influenza? Und wie können sich Menschen schützen? Fragen und Antworten:

    WAS IST DER UNTERSCHIED ZWISCHEN EINER ERKÄLTUNG UND EINER GRIPPE? Ein grippaler Infekt, wie eine Erkältung auch genannt wird, hat mit der echten Grippe nichts zu tun. Beide werden durch verschiedene Erreger verursacht. Eine Grippe wird durch Influenzaviren ausgelöst, Erkältungen werden von mehr als 30 verschiedenen Erregern hervorgerufen wie zum Beispiel Rhino- und Coronaviren. Zu den Erkältungssymptomen zählen Halsschmerzen, Schnupfen und Husten, seltener auch erhöhte Temperatur oder Fieber. In Einzelfällen, etwa bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem, kann jedoch auch eine Erkältung zu schweren Komplikationen führen.

    WIE ÄUSSERT SICH EINE VIRUSGRIPPE? Im Gegensatz zu einer normalen Atemwegserkrankung, die meist nach wenigen Tagen überstanden ist, schlägt die Virusgrippe schnell und heftig zu. Symptome sind in der Regel plötzlich auftretendes hohes Fieber über 39 Grad Celsius, Schüttelfrost, Muskelschmerzen, Schweißausbrüche, allgemeine Schwäche, Kopf- und Halsschmerzen, Schnupfen und trockener Reizhusten. Nicht jeder Infizierte erkrankt allerdings auch. Zudem sind eine echte Grippe und eine Erkältung nicht immer anhand der Symptome zu unterscheiden. In Zweifelsfällen lässt sich eine Grippe durch einen Rachen- und Nasenabstrich im Labor nachweisen.

    WIE KANN ICH MICH SCHÜTZEN? Vor allem Ältere und chronisch Kranke sollten sich gegen Influenza impfen lassen. Ein einfacher und effektiver Schutz gegen Infektionen ist aber auch das Händewaschen. Mehrmals am Tag sollten die Hände für 20 bis 30 Sekunden mit Wasser und Seife gewaschen werden. In einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) von 2016 gab allerdings nur knapp jeder Zweite an, sich in der kalten Jahreszeit beim Nachhausekommen regelmäßig die Hände zu waschen.

    Es ist in jedem Fall ratsam, die Hände vom Gesicht fernzuhalten und aufs Händeschütteln zu verzichten, um die Ansteckungsgefahr zu mindern. Wenn viele Menschen zusammenkommen wie zum Beispiel im Karneval, ist das Übertragungsrisiko besonders hoch. Wechselduschen und Saunagänge härten den Körper ab und machen ihn weniger anfällig für Infekte. Zudem befeuchten nasse Tücher auf der Heizung und regelmäßiges Lüften die Raumluft, denn Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus und macht sie anfälliger für Viren.

    WELCHE ERKÄLTUNGS- UND GRIPPEMITTEL HELFEN? Gegen Grippeviren gibt es Medikamente, die allenfalls die Dauer der Erkrankung leicht verkürzen können. Sie können aber zu Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen führen. In der Regel hilft es nur, auszuruhen und abzuwarten. Es gibt freilich eine Reihe von Mitteln, die Beschwerden lindern, darunter Schmerzmittel wie Ibuprofen und Paracetamol sowie abschwellende Nasensprays.

    Antibiotika helfen nicht gegen Erkältungensviren, sondern sind höchstens sinnvoll, wenn eine bakterielle Infektion der Atemwege hinzukommt und mögliche Komplikationen drohen. Auch Präparate mit Zink, Vitamin C oder Echinaceaextrakten werden oft bei Erkältungen empfohlen, zuverlässige Nachweise über die Wirksamkeit gibt es aber nicht. Wer sich rezeptfreie Medikamente aus der Apotheke holt, der sollte besser jedes Symptom einzeln bekämpfen, rät die Stiftung Warentest. Die viel beworbenen Kombipräparate, die gleich mehrere Wirkstoffe enthalten, sind nach Ansicht der Verbraucherexperten gegen Erkältung wenig geeignet.

    WARUM IST BEI SCHNUPFENSPRAYS VORSICHT ANGEBRACHT? Werden bestimmte abschwellende Nasentropfen oder -sprays länger als fünf bis sieben Tage nacheinander angewendet, kommt es zu einem dauerhaft starken Anschwellen der Nasenschleimhaut. Es entsteht ein sogenannter medikamentenbedingter Schnupfen, der dann eine oft monate- oder jahrelange Verwendung der Mittel nach sich zieht. Patienten werden regelrecht süchtig. Auf Dauer wird die Funktion der Nasenschleimhaut dadurch zerstört. (AFP)

    Die Übertragung von Influenza-Viren erfolgt überwiegend durch Tröpfchen, die insbesondere beim Husten oder Niesen entstehen und über eine geringe Distanz auf die Schleimhäute der Atemwege von Kontaktpersonen gelangen. Es gibt zudem Hinweise auf eine Übertragung auf dem Luftweg durch Tröpfchenkerne, die noch kleiner sind.

    Darüber hinaus ist eine Übertragung der Grippe auch durch direkten Kontakt der Hände zu Oberflächen, die mit virushaltigen Sekreten kontaminiert sind, und anschließendem Hand-Mund- und Hand-Nasen-Kontakt möglich – etwa durch Händeschütteln.

    Entsprechend lautet der Tipp von Medizinern: Wer sich gegen Grippe schützen will, sollte - neben einer Schutzimpfung - aktuell etwas Abstand zu seinen Mitmenschen halten. Auch regelmäßiges, gründliches Händewaschen ist empfohlen - immer mit Seife und mindestens 20 bis 30 Sekunden lang. (AZ)

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