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Grippe-News: Experten: Jetzt rollt die Grippewelle 2019 in Deutschland

Grippe-News

Experten: Jetzt rollt die Grippewelle 2019 in Deutschland

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    Durch Deutschland rollt die Grippewelle 2019.
    Durch Deutschland rollt die Grippewelle 2019. Foto: Christina Sabrowsky (dpa)

    Die Grippewelle 2019 rollt. Wie das Robert Koch Institut (RKI) berichtet, hat die diesjährige Krankheitswelle nach den Kriterien der Arbeitsgemeinschaft Influenza in der zweiten Januarwelle begonnen. Damit dürfte die Zahl der Neuerkrankungen in den nächsten Wochen deutlich ansteigen. Allein in der dritten Januarwoche registrierten die Behörden offiziell 2216 neue Fälle von Grippe in Deutschland.

    Wie stark die Grippewelle 2019 ausfallen wird, kann derzeit niemand sagen. Während sich früher stärkere und schwächere Influenza-Welle abwechselten, gab es zuletzt auch mehrere starke Wellen hintereinander. Allein während der Grippesaison 2018/2018 gingen laut RKI bundesweit rund neun Millionen Menschen wegen einer Influenza-Infektion zum Arzt. Mehr als 20.000 Menschen in Deutschland starben, häufig ältere Patienten und solche mit Vorerkrankungen.

    Grippewelle 2019 in Deutschland hat offiziell begonnen

    Grippe oder Erkältung: Wie kann man sich schützen?

    Die Nase läuft, der Hals kratzt, der Schädel dröhnt: Durch Deutschland rollt eine Erkältungs- und Grippewelle. Doch was unterscheidet eine Erkältung von einer richtigen Influenza? Und wie können sich Menschen schützen? Fragen und Antworten:

    WAS IST DER UNTERSCHIED ZWISCHEN EINER ERKÄLTUNG UND EINER GRIPPE? Ein grippaler Infekt, wie eine Erkältung auch genannt wird, hat mit der echten Grippe nichts zu tun. Beide werden durch verschiedene Erreger verursacht. Eine Grippe wird durch Influenzaviren ausgelöst, Erkältungen werden von mehr als 30 verschiedenen Erregern hervorgerufen wie zum Beispiel Rhino- und Coronaviren. Zu den Erkältungssymptomen zählen Halsschmerzen, Schnupfen und Husten, seltener auch erhöhte Temperatur oder Fieber. In Einzelfällen, etwa bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem, kann jedoch auch eine Erkältung zu schweren Komplikationen führen.

    WIE ÄUSSERT SICH EINE VIRUSGRIPPE? Im Gegensatz zu einer normalen Atemwegserkrankung, die meist nach wenigen Tagen überstanden ist, schlägt die Virusgrippe schnell und heftig zu. Symptome sind in der Regel plötzlich auftretendes hohes Fieber über 39 Grad Celsius, Schüttelfrost, Muskelschmerzen, Schweißausbrüche, allgemeine Schwäche, Kopf- und Halsschmerzen, Schnupfen und trockener Reizhusten. Nicht jeder Infizierte erkrankt allerdings auch. Zudem sind eine echte Grippe und eine Erkältung nicht immer anhand der Symptome zu unterscheiden. In Zweifelsfällen lässt sich eine Grippe durch einen Rachen- und Nasenabstrich im Labor nachweisen.

    WIE KANN ICH MICH SCHÜTZEN? Vor allem Ältere und chronisch Kranke sollten sich gegen Influenza impfen lassen. Ein einfacher und effektiver Schutz gegen Infektionen ist aber auch das Händewaschen. Mehrmals am Tag sollten die Hände für 20 bis 30 Sekunden mit Wasser und Seife gewaschen werden. In einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) von 2016 gab allerdings nur knapp jeder Zweite an, sich in der kalten Jahreszeit beim Nachhausekommen regelmäßig die Hände zu waschen.

    Es ist in jedem Fall ratsam, die Hände vom Gesicht fernzuhalten und aufs Händeschütteln zu verzichten, um die Ansteckungsgefahr zu mindern. Wenn viele Menschen zusammenkommen wie zum Beispiel im Karneval, ist das Übertragungsrisiko besonders hoch. Wechselduschen und Saunagänge härten den Körper ab und machen ihn weniger anfällig für Infekte. Zudem befeuchten nasse Tücher auf der Heizung und regelmäßiges Lüften die Raumluft, denn Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus und macht sie anfälliger für Viren.

    WELCHE ERKÄLTUNGS- UND GRIPPEMITTEL HELFEN? Gegen Grippeviren gibt es Medikamente, die allenfalls die Dauer der Erkrankung leicht verkürzen können. Sie können aber zu Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen führen. In der Regel hilft es nur, auszuruhen und abzuwarten. Es gibt freilich eine Reihe von Mitteln, die Beschwerden lindern, darunter Schmerzmittel wie Ibuprofen und Paracetamol sowie abschwellende Nasensprays.

    Antibiotika helfen nicht gegen Erkältungensviren, sondern sind höchstens sinnvoll, wenn eine bakterielle Infektion der Atemwege hinzukommt und mögliche Komplikationen drohen. Auch Präparate mit Zink, Vitamin C oder Echinaceaextrakten werden oft bei Erkältungen empfohlen, zuverlässige Nachweise über die Wirksamkeit gibt es aber nicht. Wer sich rezeptfreie Medikamente aus der Apotheke holt, der sollte besser jedes Symptom einzeln bekämpfen, rät die Stiftung Warentest. Die viel beworbenen Kombipräparate, die gleich mehrere Wirkstoffe enthalten, sind nach Ansicht der Verbraucherexperten gegen Erkältung wenig geeignet.

    WARUM IST BEI SCHNUPFENSPRAYS VORSICHT ANGEBRACHT? Werden bestimmte abschwellende Nasentropfen oder -sprays länger als fünf bis sieben Tage nacheinander angewendet, kommt es zu einem dauerhaft starken Anschwellen der Nasenschleimhaut. Es entsteht ein sogenannter medikamentenbedingter Schnupfen, der dann eine oft monate- oder jahrelange Verwendung der Mittel nach sich zieht. Patienten werden regelrecht süchtig. Auf Dauer wird die Funktion der Nasenschleimhaut dadurch zerstört. (AFP)

    Die Erfahrungen aus dem Vorjahr führten allerdings auch dazu, dass sich diesmal mehr Menschen gegen Grippe impfen ließen. Der Andrang auf die Praxen war im Herbst sogar so groß, dass Deutschland die Impfdosen ausgingen und im EU-Ausland nachbestellt werden mussten. Je mehr Menschen gegen die Grippe geimpft sind, so die Hoffnung der Experten, umso weniger Schaden werden die Viren sich ausbreiten.

    Von Oktober 2018 bis Mitte Januar 2019 wurden in Deutschland nach den neuesten Zahlen des RKI 6334 Grippe-Erkrankungen verzeichnet. 20 Influenza-Kranke starben bislang.

    Gründliches Händewaschen hilft beim Schutz gegen die Grippe

    Nachdem die Grippewelle 2019 rollt, raten Mediziner nun dazu, sich so gut wie möglich gegen die Krankheit zu schützen. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt erstens Abstand zu Mitmenschen, wenn möglich auch in vollen Bahnen und Bussen, und zweitens gründliches Händewaschen. Das sollte immer mit Seife geschehen und mindestens 20 bis 30 Sekunden lang dauern.

    Die Stiftung Gesundheitswissen rät darüber hinaus, auch auf Händeschütteln und freundschaftliche Umarmungen zu verzichten. Niesen und husten sollte man am besten in Einwegtaschentücher - die man danach sofort entsorgt - oder notfalls in die Ellenbeuge. Und frische Luft schade ebenfalls nicht.

    Auch eine Grippeschutzimpfung kann sich demnach noch lohnen. Bis sich der Impfschutz richtig aufgebaut hat, dauert es zwar zehn bis vierzehn Tage. Die Dauer einer Grippewelle lässt sich aber nur schwer voraussagen und kann mehrere Monate betragen. (AZ)

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