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Gesundheit: Vogelgrippe tötet zwei Menschen: Angst vor neuer Epidemie

Gesundheit

Vogelgrippe tötet zwei Menschen: Angst vor neuer Epidemie

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    Hühner auf einem Markt in Schanghai: In China wächst die Angst vor einem neuen Ausbruch der Vogelgrippe.
    Hühner auf einem Markt in Schanghai: In China wächst die Angst vor einem neuen Ausbruch der Vogelgrippe. Foto: Qilai Shen/Archiv (dpa)

    Medizinische Abkürzungen und was sich dahinter verbirgt

    EHEC - Die Abkürzung des EHEC-Erregers steht für Enterohämorrhagische Escherichia coli. Es handelt sich um eine gefährliche Darmkrankheit.

    HUS - Das hämolytisch-urämische Syndrom (kurz: HUS) ist eine schwere Verlaufsform der Darmkrankheit EHEC, bei der giftige Stoffwechselprodukte des Bakteriums zu Nierenschäden führen können.

    HIV - Ein Virus, der das Immunsystem eines Menschen schwächt. Das HI-Virus kann durch Körperflüssigkiten von Mensch zu Mensch übertragen werden. Eine Ansteckung führt nach einer unterschiedlich langen, meist mehrjährigen Inkubationszeit zur tödlich verlaufenden Krankheit AIDS.

    BSE - Bovine spongiforme Enzephalopathie, im Deutschen auch "Rinderwahn" genannt, ist eine Tierseuche, die zwischen 1996 und 2000 für Schlagzeilen gesorgt hat. Dabei erkrankt das Gehirn bei Rindern und führt zu deren Tod.

    H5N1 - Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich ein Influenzavirus. Polpulärwissenschaftlich ist bei H5N1 die Rede von der "Vogelgrippe".

    H1N1 - Im Jahr 2009 breitete sich die sogenannte "Schweinegrippe" bzw "neue Grippe" aus. Die Ansteckungsgefahr am Influenzavirus H1N1 ist vor allem bei Enten, Menschen und eben Schweinen groß.

    Nach zwei Toten durch einen bislang kaum bekannten Vogelgrippe-Typ wächst in China die Angst vor einem neuen Ausbruch der Krankheit. In sozialen Netzwerken waren Infektionen mit dem Erreger am Montag in an der kaum bekannten Vogelgrippe-Variante H7N9. Eine dritte, 35-jährige Patientin aus der nahegelegenen Provinz Anhui sei in kritischem Zustand, hieß es weiter.

    Chinesen haben Angst vor neuem Vogelgrippe-Erreger

    Bei vielen Chinesen weckten die Nachrichten Erinnerungen an vergangene Virusepidemien. "Erst war es H1N1. Jetzt ist es H7N9. Wie schlimm muss das dann erst sein!", schrieb ein Nutzer im twitterähnlichen Weibo-Dienst. Ein anderer fragte: "Ist das der zehnte Geburtstag von Sars?" Vor fast genau zehn Jahren hatte sich der Sars-Erreger, der zu den Coronaviren zählt, von der südchinesischen Provinz Guangdong über Hongkong weltweit ausgebreitet. Rund 800 Menschen starben an der Atemwegsseuche.

    Chinesische Gesundheitsbehörden untersuchen derzeit das Virus H7N9. "Weil der Erreger für uns neu ist, haben wir noch nicht viele Daten über sein Verhalten und seine Wirkungsweise. Daher wissen wir noch nicht, ob er ansteckend ist", sagte Tang Fenyang vom Zentrum zur Prävention und Kontrolle von Krankheiten der Provinz Jiansu. Die infizierte Frau wird derzeit in einem Krankenhaus der Provinz behandelt.

    Vogelgrippe-Variante H7N9 bislang kaum bekannt

    Die im März gestorbenen Männer zeigten nach Angaben des Gesundheitsministeriums schon im Februar erste Grippe-artige Symptome, die Frau erkrankte dagegen erst am 9. März. Alle Patienten hatten zunächst Fieber und Husten, gefolgt von einer schweren Lungenentzündung mit Atemnot. Laboruntersuchungen ermittelten die Vogelgrippe-Variante H7N9 als Ursache der Erkrankungen.

    Unklar ist jedoch, wie sich die Patienten den Erreger zuzogen. Für eine akute Ansteckung von Mensch und Mensch gab es laut Behörden zunächst kaum Hinweise. Gleichzeitig gab das Ministerium jedoch bekannt, dass neben dem 87-Jährigen zwei weitere Familienangehörige im Krankenhaus waren - ebenfalls mit einer Lungenentzündung. Laut der chinesischen Zeitung "Global Times" handelt es sich bei ihnen um die beiden Söhne des 87-Jährigen. Einer von ihnen starb demnach ebenfalls, der andere wird noch im Krankenhaus behandelt.

    600 Menschen seit 2003 an Vogelgrippe erkrankt

    Das chinesische Gesundheitsministerium empfahl vorsorglich, sich besonders von toten Vögeln fernzuhalten. Außerdem appellierte die Behörde an die Bevölkerung, sich gründlich die Hände zu waschen und auf Ernährung und Sport zu achten, um generell gegen Infektionen vorzubeugen.

    Die sogenannte Aviäre Influenza befällt vor allem Vögel, manche Formen können aber auch dem Menschen gefährlich werden: Der Erreger H5N1 infizierte nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO seit 2003 weltweit mehr als 600 Menschen. 371 Patienten von ihnen starben. Bis Anfang 2012 registrierte die WHO in China 41 Erkrankungen und 27 Tote. dpa/AZ

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