Wissenschaftler der Gruppe "Environmental Health Perspectives" (deutsch etwa "Perspektiven der Umwelthygiene") haben sich in einer neuen Studie mit den Zusammenhängen von Biomarkern und Brustkrebsrisiko auseinandergesetzt.
Die häufigsten Krebsarten in Deutschland
Prostatakrebs: Er ist mit rund 65.000 Neuerkrankungen jährlich der häufigste bösartige Tumor bei Männern. Über 12.000 Männer sterben pro Jahr daran. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 83 und 94 Prozent. Risikofaktoren: Männliche Geschlechtshormone sind mit dafür verantwortlich; genetische Vorbelastung.
Darmkrebs nennt man alle Krebserkrankungen, die den Dickdarm, den Mastdarm oder den After betreffen. Mit 16 Prozent ist er die zweithäufigste Krebsart und mit zwölf bis 14 Prozent die zweithäufigste Krebstodesursache. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 53 und 63 Prozent. Risikofaktoren sind Übergewicht, Bewegungsmangel, ballaststoffarme und fettige Kost, Alkohol, Tabak, erbliche Vorbelastung. Vorsorge ist ab dem 50. Lebensjahr kostenlos.
Lungenkrebs ist in Deutschland sowohl für Männer als auch für Frauen die dritthäufigste Krebserkrankung. 32.500 Männer und 14.600 Frauen erkranken jährlich daran. Die Prognose für diesen Krebs ist nicht gut: 26 Prozent der erkrankten Männer und zwölf Prozent der Frauen sterben daran. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 13 und 17 Prozent bei Männern, zwischen 13 und 19 Prozent bei Frauen. Risikofaktoren sind Rauchen, Asbest- oder Radonbelastung. Obst und Gemüse wirken sich schützend aus.
Brustkrebs (bei Frauen) Über 60.000 Frauen erkranken daran. Im Schnitt sind sie dann 64 Jahre alt. Seit 1990 geht die Zahl der Erkrankten zurück. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 83 und 87 Prozent. Risikofaktoren sind Kinderlosigkeit, ein höheres Alter bei der ersten Geburt, der späte Eintritt in die Wechseljahre, Einnahme der Pille, Alkohol, Rauchen, Bewegungsmangel.
Die Forscher hatten sich gefragt, ob Chemikalien, die bei Versuchsratten Tumore in den Milchdrüsen auslösen können, für Menschen ebenfalls das Risiko einer Brustkrebserkrankung erhöhen. Um diese Frage zu beantworten, ermittelten sie Biomarker für über 100 Chemikalien. Außerdem wurden Beweise aus Erfahrungen von Menschen und Versuchstieren mit verschiedenen Mitteln, die Brustkrebs begünstigen könnten, miteinander verglichen.
Krebserregende Chemikalien meiden: So geht's
Krebserreger scheinen bei Menschen und Nagetieren übereinzustimmen, auch wenn die Auslöser von Brustkrebs bei Menschen nicht weitgehend erforscht sind. Doch die Forscher beziehen sich in ihrer Studie nur zu Beginn auf das Krebsrisiko bei Nagetieren. Durch Gruppenstudien mit insgesamt über dreieinhalb Millionen Frauen können auch bei Menschen biologische Erreger von Brustkrebs untersucht werden.
Die Wissenschaftler teilten zur Untersuchung 102 mögliche Brustkrebserreger in 17 chemische Gruppen ein. Darunter befanden sich Bestandteile von Abgasen und Chemikalien in Nahrungsmitteln, in Baumaterialien, in Arzneimitteln, in Hormonpräparaten und in Lösemitteln. Der Verzicht auf Güter, die die getesteten Chemikalien enthalten, kann das Brustkrebsrisiko bereits reduzieren.
Autoabgase zu vermeiden, beim Kochen die Abzugshaube einzuschalten oder sich keinen Lösemitteln (zum Beispiel in Reinigungsmitteln) auszusetzen, ist in der Regel kein großer Aufwand. Auch verschiedene Filter - wie beispielsweise ein Kohlefilter für Trinkwasser - können die ungewollte Aufnahme gefährlicher Chemikalien verhindern und so das Brustkrebsrisiko senken. sh