In Deutschland erleiden jedes Jahr mehr als 300.000 Menschen einen Herzinfarkt. Dabei ist bei einem Herzinfarkt das A und O, im entscheidenden Moment das Richtige zu tun. Die Deutsche Herzstiftung klärt über die häufigsten Fehler bei Herznotfällen auf. Und darauf, wie man sich in solchen Situationen richtig verhält.
Fehler 1: Nicht erst abwarten
Laut der Deutschen Herzstiftung warten zu viele Leute ab, bevor sie den Rettungsdienst alarmieren. Die Betroffenen wollen abwarten, ob die auftretenden Beschwerden auch von alleine wieder erschwinden. Doch genau dieses Verhalten sei falsch. Bei Verdacht auf einen Herznotfall, beispielsweise einem Herzinfarkt, gilt es, sofort den Notruf zu wählen. Bedenken an eventuelle Fehlalarme sind hier absolut unangebracht. Schließlich geht es im Ernstfall um Leben und Tod.
Fehler 2: Verdacht auf Herznotfall am Telefon äußern
Wenn Betroffene den Notruf alarmieren, sollte man beim Telefonat unbedingt den Verdacht, beispielsweise auf einen Herzinfarkt, erwähnen. Sonst kommt nämlich nur der einfacher Rettungswagen. Aber nur der Rettungswagen mit Notarzt besitzt einen notwendigen Defibrillator. Dieser kann Herzrhytmusstörungen beenden.
Fehler 3: Nicht vorzeitig auflegen
Auch wenn es schon den Schulkindern eingebläut wird, zählt dieser Fehler zu den häufigsten bei Herznotfällen: Zu früh auflegen. Die Deutsche Herzstiftung warnt davor, bei Notfallanrufen zu früh aufzulegen. Generell gilt die Regel: Immer auf eventuelle Rückfragen warten. Denn das Telefongespräch beendete in solchen Fällen immer die Leitstelle. (6 W-Fragen: Wer, was, wann, wo, warum, wie, wozu)
Fehler 4: Immer direkt 112 wählen
Der ärztliche Notfalldienst ist kein Rettungsdienst. Hierbei handelt es sich lediglich um einen Dienst, der am Wochenende oder Feiertag den Hausarzt ersetzt. Beim Eintreffen kann der ärztliche Bereitschaftsdienst in der Regel auch nur von dort aus den Rettungsdienst alarmieren. Deshalb rät die Deutsche Herzstiftung, sich diesen Umweg zu ersparen und sofort die 112 zu wählen.
Fehler 5: Selbst zur Chest Pain Unit fahren
Einige Kliniken bieten seit geraumer Zeit eine Art Notfallservice, der sich auf Patienten mit Beschwerden im Brustkorb spezialisiert hat. So etwas nennt sich Chest Pain Unit ( = Brustschmerzeneinheit). Rund um die Uhr können sich dort Menschen, die unter akuten Herzbeschwerden leiden, ohne Anmeldung oder ärztliche Überweisung untersuchen lassen.
Von Rettungswägen und Notarzt werden diese Chest Pain Units zwar auch angefahren, aber es besteht für Patienten die Möglichkeit, selbstständig zu einer solchen Chest Pain Unit zu fahren. Die Deutsche Herzstiftung rät jedoch davon ab, selbstständig zu einer Chest Pain Unit zu fahren. Wer bespielsweise durch die Folge eines Herzinfarkt die Kontrolle über den Wagen verliert, gefährdet somit auch andere Menschen. Außerdem kann ein lebensbedrohliches Herzkammernflimmern auftreten. Dieses kann auch nur der Notarzt behandeln.