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Gesundheit: Fasten für den Blutdruck?

Gesundheit

Fasten für den Blutdruck?

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    Wasserfasten ist ein beliebtes Mittel, um den Blutdruck zu senken. Doch dabei sollte ein Arzt um Rat gefragt werden.
    Wasserfasten ist ein beliebtes Mittel, um den Blutdruck zu senken. Doch dabei sollte ein Arzt um Rat gefragt werden. Foto: DPA

    Ein „Frühjahrsputz“ für den Körper ist beliebt: Bei einer Forsa-Studie hielten 55 Prozent der Befragten Fasten aus gesundheitlichen Gründen für sinnvoll, nach Angaben des Instituts für Demoskopie Allensbach haben 11,5 Millionen der Deutschen schon einmal gefastet. Viele verzichten dabei auf Alkohol oder Süßigkeiten, andere fast vollständig auf feste Nahrung. Eine amerikanische Studie kommt zu dem Ergebnis, dass

    Wasserfasten senkt den Blutdruck

    Wissenswertes zu Bluthochdruck

    Bluthochdruck (Hypertonie) ist Risikofaktor Nummer eins für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

    Herz-Kreislauf-Erkrankungen wiederum sind für die meisten Todesfälle verantwortlich.

    Etwa 20 bis 30 Millionen Bundesbürger haben Bluthochdruck.

    Im Alter über 65 Jahre ist jeder Zweite davon betroffen.

    Nur etwa jeder Zweite weiß von seiner Krankheit.

    Nur etwa die Hälfte derjenigen, die von ihrem Bluthochdruck wissen, lässt sich behandeln.

    Etwa die Hälfte der Behandelten hat durch die Therapie gute Blutdruckwerte.

    Weltweit hat etwa ein Viertel der Bevölkerung einen zu hohen Blutdruck.

    Bis zum Jahr 2025 rechnen Experten mit einem Anstieg auf 29 Prozent.

    Alle Länder der Welt sind nahezu gleich betroffen; in manchen Ländern werden allerdings nur zehn Prozent der Hypertoniker erfolgreich behandelt. (AZ)

    In der Studie hatten Wissenschaftler die Auswirkungen von Wasserfasten auf die Werte von Hochdruckpatienten untersucht. Dabei nahmen 147 Studienteilnehmer mit Bluthochdruck zunächst zwei bis drei Vorbereitungstage lang nur Obst und Gemüse zu sich, anschließend unter medizinischer Aufsicht zehn bis elf Tage ausschließlich Wasser und Kräutertees. Im Anschluss folgten sechs bis sieben Aufbautage, in denen eine fett- und salzarme, vegane Ernährung eingeführt wurde. Das Ergebnis: Bei 90 Prozent der Studienteilnehmer normalisierte sich der Blutdruck am Ende des Fastenprogramms, er sank im Schnitt um 37/13 mmHg auf Werte unter 140/90 mmHg, teilt die DHL mit.

    Fasten hat nur kurzfristige Effekte auf den Blutdruck

    „Fastenkuren als Zäsur, als Übergang zu einer prinzipiellen Änderung der Ernährungsweise, können in einzelnen Fällen sinnvoll sein“, sagt Professor Martin Hausberg, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga. Dass sich die Blutdruckwerte dadurch vollständig normalisierten, dürfe man aber nicht erwarten. Wesentlich seien stetige diätetische Bemühungen.

    „Hochdruckpatienten, aber auch Menschen, die sich gesund fühlen, sollten ihr Fastenvorhaben immer mit ihrem Arzt besprechen“, rät Hausberg. „Bei Gesunden reicht ein Check-up, Menschen mit Erkrankungen sollten ausschließlich unter ärztlicher Überwachung fasten.“ Die Fastenzeit sollte dabei auf maximal drei Wochen begrenzt werden, auch Gesunde sollten nicht länger als fünf bis sieben Tage ohne medizinische Aufsicht fasten. Zu den positiven Effekten tragen auch Bewegungs- und Entspannungseinheiten bei, die feste Bestandteile des Heilfastens nach Buchinger sind. Auch diese sollten idealer Weise nach Ende der Fastenkur in den Alltag integriert werden.

    Langfristige Gewohnheitsumstellungen können den Blutdruck senken

    „Ausgewogene Ernährung, Bewegung und eine sinnvolle Balance von Anspannung und Entspannung – was Patienten mittels Heilfasten umsetzen, sind die Elemente der nicht-medikamentösen Behandlung von Bluthochdruck“, so Hausberg. Entscheidend seien dabei kontinuierliche diätetische Bemühungen und körperliche Betätigung. (AZ)

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