Wer Mythen über Zahnhygiene glaubt, der riskiert damit seine Gesundheit. Dr. Stephan Ziegler, Zahnarzt und Leiter der KU64-Zahnarztpraxis aus Berlin, erklärt auf Heilpraxisnet.de, bei welchen Merksätzen zur Mundhygiene es sich um gefährliche Mythen handelt, die eine falsche Zahnpflege unterstützen und so zu Erkrankungen im Mundraum fähren können.
Mythen der Zahnhygiene: Apfel essen ersetzt Zähneputzen
Wer beispielsweise glaubt, dass das Zähneputzen dadurch ersetzt werden kann, einen Apfel zu essen, der folgt einem Irrglaube. Denn auch wenn bestimmte Lebensmittel Zähne reinigen können, können sie doch das Zähneputzen nicht ersetzen. Fruchsäure und -zucker des Apfels könnten auch den Zahnschmelz angreifen. Zur Zahnpflege "zwischendrin" oder unterwegs empfiehlt Dr. Ziegler zuckerfreie Kaugummis und das Spülen mit Wasser. Generell kann aber nichts Zahnbürste und Zahncreme ersetzen.
Auch, dass blutendes Zahnfleisch in Ruhe gelassen werden sollte, ist lediglich ein Mythos der Mundhygiene. Wenn die Blutungen beim normalen Putzen auftauchen, deutet das auf eine Zahnfleischentzündung hin. In diesem Fall, so Dr. Ziegler, müssen gereizte Stellen besonders gründlich geputzt werden. Wenn die Blutung mehrere Tage andauert, sollte man zum Arzt gehen. Zum richtigen Zähneputzen gehört auch, danach Zahnseide zu verwenden. Wer das noch vor dem Zähneputzen macht, risikiert, durch Nahrungsreste Entzündungen im Mundraum zu provozieren.
Frage der Mundhygiene: Schlechte Zähne sind nicht vererbbar
Weitere Fehlglauben gibt es über die Ursachen von Mundgeruch und Karies. Mundgeruch entsteht nur selten im Magen - und zu 90 Prozent im Mund. Dr. Ziegler rät zu einer sehr gründlichen Zahnreinigung, um übel riechende Mikroben zu beseitigen. Weit verbreitet ist außerdem der Irrglaube, dass Karies und schlechte Zähne vererbbar sind. Tatsächlich sind Stoffwechselkrankheiten vererbbar, die sich auf die Mundgesundheit auswirken. Wer gründlich putzt, könne seine Zähne aber dennoch gesund halten, so Dr. Ziegler. sh