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Gefährliche Pilzvergiftung: Knollenblätterpilz hat zu zwei Todesfällen in einer Woche geführt

Gefährliche Pilzvergiftung

Knollenblätterpilz hat zu zwei Todesfällen in einer Woche geführt

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    Tödliche Gefahr: Der Grüne Knollenblätterpilz kann zu einer lebensbedrohlichen Vergiftung führen.
    Tödliche Gefahr: Der Grüne Knollenblätterpilz kann zu einer lebensbedrohlichen Vergiftung führen. Foto: Symbolbild: Bernd Wüstneck (dpa)

    Es ist schon der zweite Todesfall nach dem Konsum eines Knollenblätterpilzes innerhalb nur einer Woche. Am Montag war ein 16-jähriger Syrer gestorben, weil er den giftigen Pilz gegessen hatte, nun ist auch ein 44-Jähriger den Folgen einer solchen Vergiftung erlegen. Der Mann aus dem Münsterland stammte aus Rumänien. Er hatte einige selbstgesammelte Knollenblätterpilze gegessen, die dadurch ausgelöste schwere

    Der Knollenblätterpilz ist einer der giftigsten Pilze in Deutschland. 90 Prozent aller tödlichen Pilzvergiftungen hierzulande gehen auf den Konsum von Knollenblätterpilzen zurück. Jetzt haben sich mehrere Flüchtlinge aus Syrien gefährliche Vergiftungen zugezogen, weil sie die Pilze verzehrt haben. Ärzte in Hannover haben die Vermutung, dass es in

    Flüchtlinge werden mit Plakaten vor Knollenblätterpilz gewarnt

    Giftige Pilze: Das sollten Sie im Notfall tun

    Giftige Pilze können Leber und Nieren schädigen, im schlimmsten Fall kann eine Vergiftung sogar zum Tode führen.

    Wer nach einer Pilzmahlzeit unter Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall oder Erbrechen leidet, sollte sofort den Notarzt oder den Giftnotruf anrufen.

    Es sollte viel Wasser getrunken werden, Milch ist dagegen nicht ratsam.

    Wenn noch Reste der Pilze vorhanden sind, sollten sie zum Arzt oder ins Krankenhaus mitgenommen werden.

    So können Experten feststellen, um welche Art es sich handelt, und der Patient kann entsprechend behandelt werden.

    Manchmal treten die Symptome ein bis zwei Stunden nach der Mahlzeit auf, es kann aber auch deutlich länger dauern.

    «Manchmal sind es 24 Stunden. Das bringen die Leute gar nicht mehr mit Pilzen in Verbindung», berichtet Dagmar Eckart von der Mainzer Giftnotrufzentrale. (dpa)

    In den vergangenen Tagen sind mehr als 30 Patienten mit einer Pilzvergiftung durch den Knollenblätterpilz in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) eingeliefert worden. Die meisten von ihnen sind Flüchtlinge aus Syrien. Auch in Münster sind Ende vergangener Woche mehrere solcher Fälle aufgetreten. Die MHH hat ein Plakat mit der Warnung vor dem Knollenblätterpilz entworfen und in verschiedene Sprachen übersetzt, um Asylsuchende vor Pilzvergiftungen zu bewahren. Die Plakate sollen in Flüchtlingsunterkünften aufgehängt werden.

    Wer den giftigen Knollenblätterpilz gegessen hat, merkt erst mehrere Stunden nach dem Verzehr, dass eine Vergiftung vorliegt. Erste Anzeichen sind Übelkeit und Erbrechen sowie Durchfall. Ein bis zwei Tage nach dem Essen eines Knollenblätterpilzes kann die Leber geschädigt werden, oft von Nierenfunktions- und Blutgerinnungsstörungen begleitet. Im schlimmsten Fall hört die Leber auf zu funktionieren. Dann kann nur eine Lebertransplantation das Leben des Patienten retten. dpa/sh

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