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Gefährliche Infektionskrankheit: Inzwischen leiden über tausend Menschen in Deutschland an Masern

Gefährliche Infektionskrankheit

Inzwischen leiden über tausend Menschen in Deutschland an Masern

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    Laut RKI erkrankten seit Jahresbeginn 1043 Menschen an Masern. Auch in Berlin, wo die meisten Fälle gemeldet wurden, gibt es bisher keinen Engpass bei der Impfstoff-Versorgung.
    Laut RKI erkrankten seit Jahresbeginn 1043 Menschen an Masern. Auch in Berlin, wo die meisten Fälle gemeldet wurden, gibt es bisher keinen Engpass bei der Impfstoff-Versorgung. Foto: Lukas Schulze (dpa)

    Zuerst hat in den USA eine große Masernwelle für viele Kranke gesorgt, inzwischen ist auch Deutschland betroffen. Von Berlin aus verbreitet sich der Erreger in der ganzen Bundesrepublik. Die Zahl der Masernfälle ist laut Robert Koch-Institut (RKI) seit Anfang 2015 auf 1.043 gestiegen. In Berlin allein wurden seit Jahresbeginn 684 Fälle von Masern gemeldet. Noch immer wird zur Schutzimpfung aufgerufen - und beim Impfstoff gibt es keine Engpässe.

    Ohne Impfungen werden die Masern weiter verbreitet

    Das sind die Masern

    Die Masern sollten in Deutschland eigentlich bis zum Jahr 2015 ausgerottet sein. Das Gegenteil ist der Fall. Was Sie über die Krankheit wissen müssen:

    Masern werden durch ein Virus ausgelöst und sind hochansteckend.

    Der Masern-Erreger wird über die Luft (aerogen) und bei direktem körperlichem Kontakt verbreitet.

    Symptome der Krankheit sind Fieber, Husten, Schnupfen, und ein Masern-typischer Ausschlag.

    Mögliche Komplikationen bei Masern sind Lungenentzündung oder Gehirnentzündung (Meningitis).

    Mit steigendem Alter steigt das Risiko für Komplikationen.

    Bei Erwachsenen sind Komplikationen häufiger als bei Kindern, und der Krankheitsverlauf ist schwerer.

    Masern gehören zu den meldepflichtigen Krankheiten.

    Wer einmal an Masern erkrankt ist, wird in seinem gesamten Leben nicht noch einmal daran erkranken. Das Immunsystem bildet Antikörper gegen das Virus und speichert diese im Körper.

    In Deutschland hält die Diskussion um Masern und Impfungen an. Neben Menschen, die an der Wirkung einer Schutzimpfung zweifeln, gibt es auch Menschen, die an der Existenz von Masern-Erregern zweifeln. Das ist gefährlich, denn ohne Impfschutz besteht ein hohes Risiko, dass sich die Masern verbreiten - auch bei den Menschen, die den Impfschutz gegen Masern in Anspruch nehmen wollen, aus gesundheitlichen Gründen aber keine Impfung bekommen können.

    In den USA ist nun bestätigt worden, dass die jüngste Masernwelle dort auf den mangelnden Impfschutz bei Kindern zurückzuführen war. Nur 50 bis 86 Prozent seien in den besonders betroffenen Gegenden gegen die Masern geimpft gewesen. Um einen weitreichenden Schutz zu gewährleisten, müssen 96 bis 99 Prozent der Kinder den Masern-Impfschutz erhalten haben. Im Vergleich zu den USA ist Deutschland besser, aber auch nicht ausreichend versorgt: Die Berliner Schüler sind zu 93 Prozent geimpft. Dabei hatte sich Deutschland das Ziel gesteckt, die Masern bis 2015 auszurotten. dpa/AFP/sh

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