Die insgesamt 219 Millionen Sterne der Milchstraße hat ein internationales Astronomenteam kartiert und damit den bislang umfangreichsten Katalog unserer Heimatgalaxie vorgelegt. Die Forscher erstellten aus den Daten eine außergewöhnlich detailreiche Karte der Milchstraße, die neue Einblicke in die Struktur dieser gigantischen Sternenscheibe gibt.
Das Ergebnis der zehn Jahre langen Kartierung stellt das Team um Geert Barentsen von der britischen Universität von Hertfordshire in Hatfield im Fachblatt "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society" (MNRAS) vor.
Die Milchstraße als Teil unserer Heimatgalaxie
Die Milchstraße, die sich in einer dunklen Nacht als schimmerndes Band über den irdischen Himmel zieht, ist eine gigantische scheibenförmige Ansammlung von Sternen. Wir können nur von der Seite in die Scheibe hineinblicken, da auch unser Sonnensystem Teil der Milchstraße ist. Aus dieser Perspektive ist es schwierig, die genaue Struktur unserer Heimatgalaxie zu erkennen. Sie hat einen Durchmesser von etwa 100.000 Lichtjahren. Ein Lichtjahr ist die Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt. Das entspricht knapp zehn Billionen Kilometern.
Es gebe mindestens 100 Milliarden Sterne in der Milchstraße, wie Astronomen schätzen. Nur ein Bruchteil davon ist von der Erde aus zu sehen. Die Forscher kartierten mit dem Isaac-Newton-Teleskop auf den Kanaren die sichtbaren Sterne der Milchstraße. Diese Sterne sind heller als die sogenannte 20. Größe - diese leuchten noch eine Million Mal schwächer als mit dem bloßen Auge zu sehen.
Die neue Karte zeigt, wie die Dichte der Sterne in der Milchstraße schwankt und liefert somit Informationen über die Struktur der Milchstraße. Die Royal Astronomical Society erläuterte in einer Mitteilung, die Karte könne auch für Tests und mathematische Modelle der Milchstraße dienen. (dpa/AZ)