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Forschung: Ewige Jugend - dank Sperma

Forschung

Ewige Jugend - dank Sperma

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    Sperma - Quell ewiger Jugend?
    Sperma - Quell ewiger Jugend? Foto: dpa

    Graz (AZ) - Ewige Jugend - ausgerechnet Sperma ist die neue Hoffnung dafür. Denn ein Forscher-Duo vom Institut für Molekulare Biowissenschaften ander Karl-Franzens Universität Graz hat entdeckt, dass eine Substanz in der männlichen Samenflüssigkeit das Leben von Zellen und Tieren verlängert.

    Dr.Tobias Eisenberg und Univ.-Prof. Dr. Frank Madeo haben entdeckt, dassSpermidin, das in dermännlichen Samenflüssigkeit vorkommt, das Leben von verschiedenstenZellen und Tieren verlängert.

    Die spektakulären Ergebnisse desProjekts, bei dem Madeo gemeinsam mit Eisenberg 29 ForscherInnen an elfUniversitäten und aus sechs Ländern koordiniert hat, wurden am 4.Oktober im hochrangigen internationalen Wissenschaftsjournal"Nature Cell Biology" veröffentlicht.

    "Menschliche Immunzellen,Fliegen, Würmer und Hefe, die in der Forschung ein beliebtesAlterungsmodell darstellt, werden durch Spermidinzugabe verjüngt undleben länger", bestätigen Madeo und Eisenberg. Die durch freie Radikalehervorgerufenen Schäden an Proteinen, die ein besonders wichtigerAlterungsmarker sind, konnten bei Mäusen nachweislich reduziert werden.

    "Der heiligen Gral der Altersforschung"?

    "Eskönnte sein, dass wir den heiligen Gral der Altersforschung gefundenhaben", meint Eisenberg, Erstautor der Studie. Der natürliche StoffSpermidin findet sich in allen Körperzellen, seine Konzentration nimmtaber während des Alterns kontinuierlich ab. Ebenso verringert sich dieFähigkeit des Körpers, geschädigte Proteine oder defekte Mitochondrien- die Kraftwerke der Zellen - zu entsorgen. Der Körper entledigt sichdieses "zellulären Mülls" mittels des Prozesses Autophagie. Die beidenGrazer Biowissenschafter fanden nun heraus, dass von außenhinzugefügtes Spermidin genau diese Autophagie ankurbelt.

    "DieMaschinerie läuft nach Spermidinzugabe auf Hochtouren", erklären dieForscher, "und dieser Prozess, da ist sich die Forschungsgemeinschafteinig, ist der wichtigste Faktor für Langlebigkeit."

    DieseErgebnisse könnten auch für die klinische Forschung höchst relevantwerden, zum Beispiel bei Alterserkrankungen wie Alzheimer undParkinson. Diese entstehen eben durch Ablagerung von verklumptenProteinen, also Zellenabfall in Nervenzellen. Hand in Hand gehen damitdie Erkenntnisse, dass die Ankurbelung der Autophagie in verschiedenenTiermodellen vor Erkrankungen des Nervensystems schützt.

    DasForscherduo verweist auch darauf, dass die Substanz nicht nur inSamenflüssigkeit vorkommt. Grapefruits, Weizenkeime und Sojabohnenenthalten ebenfalls relativ hohe Konzentrationen.

    "Nebenbeikönnten diese Ergebnisse zur Aufklärung einer der spannendsten Fragender Altersforschung beitragen", erwägt Madeo. Denn: Warum kann ein40-jähriger Mann ein Kind zeugen, welches ohne die 40 Jahre dauerndeSchädigung des Erbgutes auf die Welt kommt - also gleichsam die Uhr inden Zellen auf Null zurückgestellt bekommen hat? "Das scheint trivial,ist aber doch bei genauerer Betrachtung höchst erstaunlich. Alle unsereZellen altern, nur die Spermien nicht. Der Grund könnte zumindestteilweise in der hohen Konzentration von Spermidin in derSamenflüssigkeit liegen", erhofft sich Madeo weitere Aufschlüsse derForschungen.

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