Die angeblich den Cholesterinspiegel senkende Magarine "Becel Pro.Activ" sollte nach Auffassung des Verbraucherorganisation Foodwatch wegen möglicher Gesundheitsrisiken nicht in Supermärkten verkauft werden. Es mehrten sich "Hinweise auf bedenklichen Nebenwirkungen" des mit sogenannten Sterinen angereicherten Produkts, erklärte Foodwatch am Donnerstag. Der Hersteller Unilever wies die Vorwürfe als falsch und irreführend zurück. "In über 40 Studien ist die Wirkung der cholesterinsenkenden Produkte belegt und umstritten", entgegnet der Hersteller den Verbraucherschützern. Ebenso gelte in der Wissenschaft die Meinung, dass eine LDL-Senkung grundsätzlich das Risiko für eine Herzkrankheit verringere, wobei es sich gezeigt habe, dass dieser Zusammenhang für alle Methoden der Cholesterinsenkung relevant ist.
Foodwatch verweist auf Veröffentlichungen
Foodwatch spricht von einem "Schwindel" und forderte die Hersteller auf, den Verkauf solcher Margarine-Sorten zu stoppen und erst eine Zulassung als Medikament zu beantragen. Die Verbraucherorganisation verwies nun auch auf entsprechende Veröffentlichungen des BfR und anderer Stellen und forderte, solche Margarinen "nur auf ärztliche Empfehlung in der Apotheke" abzugeben.
Menschen mit erhöhtem Cholesterinspiegels sollten erst nachdem sie mit ihrem Arzt gesprochen hatten, Sterinen versetzte Lebensmittel zu sich nehmen. Dies berichtete der BfR und die Verbraucherzentralen bereits im Jahr 2007 in einer gemeinsamen Untersuchung.
Cholesterinsenkende Produkte als Medikamente behandeln
Foodwatch forderte zudem die Hersteller anderer cholesterinsenkender Produkte auf, diese als Medikament zu behandeln. Dazu gehören Deli Reform Active von den Walter Rau Lebensmittelwerken, Benecol von Emmi sowie Danacol von Danone. AFP/AZ