Es ist eine der spannendsten Detektivgeschichten der vergangenen Jahre. Und langsam könnte sie sich tatsächlich auflösen. Archäologen sind überzeugt, das Skelett von Mona Lisa entdeckt zu haben; begraben im Florentiner Konvent der heiligen Ursula.
Leonardo da Vincis Mona Lisa
Schon vor mehr als einem Jahr machten sich die Forscher auf die Suche nach den sterblichen Überresten von Leonardo da Vincis Mona Lisa, die im echten Leben Lisa del Giocondo hieß. Mit einem Georadar spürten sie zwei Gräber auf, die im 16. Jahrhundert angelegt wurden. Denn den Archäologen war bekannt, dass Lisa Gherardi del Giocondo 1542 in Sant Orsola begraben wurde - im Alter von 63 Jahren.
Spektakuläre Fälle von Kunstfälschung
Mit viel krimineller Energie haben Kunstfälscher sogar schon anerkannte Experten und renommierte Museen genarrt - und Millionen kassiert. Einige spektakuläre Fälle:
Eine Bande um einen Mainzer Kunsthändler fälscht von 2003 an eine Vielzahl von Skulpturen des Künstlers Alberto Giacometti und verkauft sie für insgesamt neun Millionen Euro. Der Drahtzieher wird im April 2011 vom Stuttgarter Landgericht zu sieben Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt. Drei Komplizen erhalten Bewährungsstrafen.
Nach Fälschungen von Werken der Maler Felix Nussbaum und Martin Kippenberger wird im November 2010 ein Berliner mit einem Jahr und neun Monaten Haft auf Bewährung bestraft. Auch ein in die Vermarktung verstricktes Ehepaar aus der Kunsthandelsszene erhält vom Berliner Landgericht Bewährungsstrafen. Eine Nussbaum-Fälschung ging für eine halbe Million US-Dollar (gut 390 000 Euro) an einen Kunstliebhaber in den USA. Ein anderes Werk erwarb das Nussbaum-Museum in Osnabrück für 200 000 Euro.
Die portugiesische Polizei stellt im Oktober 2010 fast 130 gefälschte Kunstwerke sicher, die Signaturen von Leonardo da Vinci, Pablo Picasso, Marc Chagall, Joan Miró und anderen tragen. Die Fahnder entdecken die Gemälde samt gefälschter «Echtheitszertifikate» in der Wohnung einer Norwegerin im Nobelbadeort Cascais westlich von Lissabon. Die Frau gilt als Händlerin eines Fälscherringes. Sie wird festgenommen, gegen Kaution aber wieder auf freien Fuß gesetzt.
Ein Kunstfälscher wird 1999 von einem Geschworenengericht in London zu sechs Jahren Haft verurteilt. Zehn Jahre lang hatte er insgesamt mindestens eine Million Pfund mit Kopien von Ben Nicholson, Alberto Giacometti, Roger Bissière, Nicholas de Staël und anderen verdient. Nur etwa 60 von rund 200 Fälschungen wurden sichergestellt, ein Teil der Gemälde dürfte noch in Museen hängen. Der Fälscher hatte nicht nur die Auktionshäuser Sotheby's und Christie's getäuscht, sondern auch die Londoner Tate Gallery und das Victoria and Albert Museum. (dpa)
Diese Woche nun stießen sie auf ein menschliches Skelett. Doch erst ein Abgleich der DNS mit der von Mona Lisas Kindern wird endgültig beweisen können, ob es sich bei den gefundenen Knochen um die Dame handelt, die von Leonardo da Vinci mit dem mysteriösen Lächeln verewigt wurde.
Der Fund könnte einige Rätsel, die sich um das Bild ranken, auflösen. So steht nicht nur die Frage im Raum, ob es eine "echte" Mona Lisa überhaupt gab. Es gibt zudem die Vermutung, dass das Model der Mona Lisa ein Mann, ein Geliebter da Vincis, gewesen sein könnte. Dessen Züge tauchen auch in anderen, angrogyn gehaltenen, Gemälden von Männern auf.
Löst das Skelett alte Rätsel
Um dies herauszufinden, würden Plastologen den Schädel von Lisa Gherardi del Giocondo mit Schminke, Haaren und Co. das Gesicht rekonstruieren.
Doch egal wie diese Geschichte nun ausgeht, das größte Rätsel dürfte für alle Zeiten dieses seltsame Lächeln der jungen Frau sein. AZ