Die Zahl der Menschen mit Fettleibigkeit hat in den vergangenen Jahrzehnten rasant zugenommen. Diese Entwicklung zeigt sich nicht nur in Deutschland, sondern ist auf der ganzen Welt in vielen Ländern zum Problem geworden. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat am Donnerstag Zahlen veröffentlicht, die zeigen: In Deutschland sind 23,6 Prozent der Erwachsenen fettleibig.
Fettleibigkeit: Diagnose ist von Body-Mass-Index abhängig
Mit knapp 25 Prozent liegt Deutschland noch unter dem Schnitt von USA und Mexiko - allerdings gibt es auch Länder, in denen deutlich weniger Menschen unter Fettleibigkeit leiden, Korea und Japan etwa. Als fettleibig gilt, wer einen BMI von mehr als 30 hat. Der Body-Mass-Index berechnet sich mittels der Formel Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch das Quadrat der Körpergröße in Metern. Bei einem BMI von 25 bis 30 spricht man von Übergewicht, ab einem BMI von 40 gilt man als besonders fettleibig.
Übergewicht und Fettleibigkeit sind ein wachsendes Problem bei Jugendlichen. In den 29 OECD-Ländern, von denen Daten vorliegen, wuchs der Anteil übergewichtiger 15-Jähriger zwischen 2001/2002 und 2013/2014 von zwölf auf 15,5 Prozent. Obwohl Deutschland hier etwa im Schnitt liegt, ist dennoch zu beobachten, dass der Anteil Übergewichtiger schneller wuchs, nämlich von elf auf 16 Prozent.
Fettleibigkeit und Übergewicht: Ernährung anpassen
Aufgrund dieser Entwicklung planen auch die Krankenkassen in Deutschland zunehmend mehr Angebote für Menschen mit Übergewicht und Fettleibigkeit. Die DAK rät Betroffene mit einem BMI von über 30 dazu, einen ernährungsmedizinisch geschulten Arzt aufzusuchen. Sinnvoll ist demnach eine verbesserte Ernährungstherapie mit einem Erstgespräch und drei Folgeterminen, also einem Gespräch pro Quartal. Zudem sollte ein Ernährungsplan ausgearbeitet werden. Für besonders fettleibige Menschen sollen zusätzlich Magen-Operationen ermöglicht werden. afp/sh