Startseite
Icon Pfeil nach unten
Geld & Leben
Icon Pfeil nach unten

Exoplaneten: Erdähnliche Welten sind häufig in der Milchstraße

Exoplaneten

Erdähnliche Welten sind häufig in der Milchstraße

    • |
    Die Exoplaneten Kepler-20e und Kepler-20 f im Größenvergleich mit der Venus und der Erde. Foto: Tim Pyle dpa
    Die Exoplaneten Kepler-20e und Kepler-20 f im Größenvergleich mit der Venus und der Erde. Foto: Tim Pyle dpa

    Gibt es ein Gegenstück zur Erde? Astronomen aus den USA glauben fest daran. In der Milchstraße soll es eine Vielzahl von erdähnlichen Planeten geben - Anzeichen von Leben wurden aber noch nicht gefunden.

    Gibt es noch andere Erden, auf denen wir leben können?

    Vermutlich besitze mindestens jeder zweite Stern in etwa erdgroße Planeten, berichteten US-Wissenschaftler am Dienstag auf der Jahrestagung der Amerikanischen Astronomischen Gesellschaft (AAS) in Long Beach (Kalifornien). Das bedeutet allerdings nicht zwangsläufig, dass es auf einem dieser Himmelskörper auch Leben gibt.

    Milchstraße voller vielversprechender Planeten

    Forscher um Astronomieprofessor Geoff Marcy von der Universität von Kalifornien in Berkeley hatten die Daten des Planetenjägers "Kepler" der US-Raumfahrtbehörde Nasa analysiert. Das 2009 gestartete Weltraumteleskop hat bereits mehr als 2700 Planetenkandidaten bei anderen Sternen aufgespürt, wie die

    Nasa: 2700 Planetenkandidaten bei anderen Sternen aufgespürt

    Die Analyse der "Kepler"-Daten durch das Team um Marcy zeigt, dass zumindest jeder sechste sonnenähnliche Stern erdgroße Planeten besitzt, die ihn eng umkreisen - in maximal einem Viertel der Entfernung unserer Erde zur Sonne. Auf so engen Bahnen ist es allerdings in der Regel für Leben zu heiß. Weiterführende Analysen, die auch größere Umlaufbahnen einbeziehen, legten jedoch nahe, dass etwa die Hälfte aller Sterne ungefähr erdgroße Planeten habe, die ihren Heimatstern in maximal derselben Entfernung umkreisten wie unsere Erde die Sonne, berichtete das Team.

    Exoplaneten: "Kepler" misst die Helligkeit von rund 150.000 Sonnen

    Auf der Suche nach Planeten ferner Sterne, sogenannten Exoplaneten, misst "Kepler" regelmäßig die Helligkeit von rund 150 000 Sonnen im Sternbild Schwan. Zieht von der Erde aus gesehen ein Planet direkt vor seinem Heimatstern vorbei, dunkelt er ihn ganz leicht ab. Diese Mini-Sternenfinsternis kann "Kepler" messen.

    Projekt Planet Hunters (Planetenjäger)

    Die Bausteinchen der Materie

    Ihre Kenntnisse über die Materie haben Physiker im Standardmodell der Teilchenphysik zusammengefasst. Die Grundbausteine:

    MATERIETEILCHEN: Menschen, Tiere und Planeten - alles, was wir sehen, besteht aus Materieteilchen. Insgesamt gibt es zwölf solcher Teilchen, die in je sechs Quarks und Leptonen unterteilt werden.

    KRAFTTEILCHEN: Zwischen den Materieteilchen herrschen Wechselwirkungen, die die Materie zusammenhalten: die elektromagnetische, die schwache und die starke Kraft. Die Wechselwirkungen entstehen, weil die Materieteilchen winzige Kraftteilchen, sogenannte Bosonen, austauschen.

    DAS HIGGS: Dem gegenwärtigen Standardmodell zufolge dürften die kleinsten Teilchen keine Masse haben. Ohne Masse wären sie jedoch so schnell wie das Licht, es gäbe keine Zusammenballungen, keine Planeten oder Menschen. Das Higgs-Teilchen kann dieses Problem lösen. dpa

    Doch die automatische Auswertung der Daten findet nicht alle Planetenkandidaten. In einem großen Bürgerprojekt, an dem sich jeder beteiligen kann, werden die "Kepler"-Beobachtungen von Freiwilligen begutachtet. Das Projekt Planet Hunters (Planetenjäger), das unter anderem von den Universitäten Oxford und Yale koordiniert wird, hat bereits knapp 50 zuvor unentdeckte Planetenkandidaten in den "Kepler"-Daten gefunden, wie die

    Erdähnliche Welten sind häufig in der Milchstraße

    Einer dieser 15 Kandidaten, ein Jupiter-großer Gasriese mit der Katalognummer PH2b, ist durch Nachbeobachtungen bereits als Planet bestätigt worden. Anzeichen für Leben wurden bislang bei keinem Exoplaneten gefunden. Yale-Astronom Ji Wang betonte jedoch, dass nicht nur die Planeten selbst als mögliche Heimat für extraterrestrisches Leben infrage kommen. "Jeder Mond um den neu entdeckten, Jupiter-großen Planeten könnte bewohnbar sein. Das wäre ganz ähnlich, wie im Film "Avatar" dargestellt - der bewohnbare Mond Pandora um den Riesenplaneten Polyphemus." dpa/AZ

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden