Startseite
Icon Pfeil nach unten
Geld & Leben
Icon Pfeil nach unten

Eruption: Sonnensturm fegt über die Erde hinweg

Eruption

Sonnensturm fegt über die Erde hinweg

    • |
    Gelegentlich zeigen sich Polarlichter auch in unseren Breiten, wie hier im Jahr 2006 über Ottobeuren.
    Gelegentlich zeigen sich Polarlichter auch in unseren Breiten, wie hier im Jahr 2006 über Ottobeuren. Foto: mke-

    Nachdem bereits am Donnerstag eine mittlere Eruption stattgefunden hatte, ereignete sich am Sonntag erneut eine wesentlich stärkere Sonneneruption. Der Sonnensturm vom Donnerstag streifte die Erde nur leicht und blieb deshalb ohne Auswirkungen. Der auf die heftige

    Flüge vorsichtshalber umgeleitet

    Experten von der National Oceanic and Atmospheric Administration in den USA schätzen, dass der Sonnensturm am Dienstag auf die Erde trifft und noch bis Mittwoch das Magnetfeld der Erde beeinflussen wird. Die "Los Angeles Times" berichtet, dass sogar Flüge in die Polarregion vorsichtshalber umgeleitet wurden.

    Normalerweise dauert es 24 bis 36 Stunden, ehe Sonnenausbrüche die Erde erreichen. Das ausgestoßene Plasma besteht zum größten Teil aus Elektronen, Protonen und in kleineren Anteilen aus Kernen schwererer Elemente, wie etwa Helium, Sauerstoff oder Eisen. Die Austrittsquellen solcher Eruptionen, von Forschern als "koronaler  Massenauswurf" (KMA) bezeichnet, sind sogenannte Sonnenflecken.

    Stromausfälle und Störungen von GPS-Navigationssystemen möglich

    Trifft ein Sonnensturm die Erde, wird das Magnetfeld der Erde auf der sonnenzugewandten Tag-Seite zusammengedrückt und auf der Nacht-Seite verlängert. Ein Sonnensturm kann negative  Auswirkungen auf Elektronikgeräte haben. Besonders gefährdet sind  Telekommunikationssatelliten oder die 20.000 Kilometer von der Erde  entfernt im All kreisenden Satelliten des Navigationssystems GPS, von dem die moderne Luft- und Schifffahrt weitgehend abhängig ist.

    Als Folge von Sonnenstürmen können spektakuläre Polarlichter am Nachthimmel selbst in relativ südlich gegelegenen Regionen auftreten. Polarlichter entstehen durch die Verformung des Erdmagnetfelds während eines Sonnensturms. Die geladenen Teilchen des Sonnenwinds strömen an den Feldlinien entlang zu den Erdpolen, wo sie Lichtbänder oder -bögen in verschiedenen Farben hervorrufen.

    Satellit zum Absturz gebracht

    Die Sonne ist 150 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass ein Sonnensturm das Magnetfeld der Erde durcheinander bringt. Die Erfahrung aus den vergangenen Jahren zeigt aber, dass selten etwas passiert. Auszuschließen ist es jedoch nicht. So brachte im Sommer 2011 ein Sonnensturm die Forschungssonde "Venus Express" der ESA in Schwierigkeiten. Bereits im Dezember 2006 hatte ein Sonnensturm die Esa-Satelliten "Cluster II", "Envisat" und das Gammastrahlen-Observatorium "Integral" empfindlich gestört. Dem japanischen Satelliten "Adeos-2" hatte offenbar eine Eruption im Jahr 2003 den Rest gegeben. Panik muss man aber keine bekommen. Für den Menschen ist ein solcher Sonnensturm völlig ungefährlich. (AZ/afp)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden