Laut Verzehrstudie des Bundesernährungsministeriums essen Männer doppelt so viel Fleisch wie Frauen. Jeder Deutsche verputzt 88,2 Kilogramm Fleisch im Jahr, sagen Statistiker. Mehr als die Hälfte davon war Schweinefleisch, gefolgt von Geflügel sowie Rind- und Kalbfleisch.
Nach Angaben des Vegetarierbundes Deutschland isst jeder Deutsche in seinem Leben 1094 Tiere: 4 Kühe und Kälber, 4 Schafe, 12 Gänse, 37 Enten, 46 Truthähne, 46 Schweine und 945 Hühner. Hinzu kommen Fische und andere Meerestiere. Der weltweite Durchschnitt liegt weit darunter: Der Pro-Kopf-Verbrauch lag im Jahr 2010 bei 34 Kilogramm Fleisch. In den Vereinigten Staaten, die zu den Ländern mit dem höchsten Fleischverbrauch gehören, wurden 119 Kilogramm verzehrt.
Besonders mit dem Wirtschaftswunder in den 50er Jahren nahm der Fleischhunger der Deutschen rapide zu - Kind dieser Zeit ist der Mett-Igel. Inzwischen sinkt der Konsum aber: Im Wendejahr 1990 wurden noch 102,1 Kilogramm Fleisch gegessen. In der Phase nach dem Zweiten Weltkrieg waren es im Jahr 1950 hingegen nur 37 Kilogramm gewesen.
Gar nichts mit Fleisch am Hut haben die Vegetarier. Von ihnen soll es weltweit eine Milliarde geben, über 200 Millionen davon in Indien. Der Vegetarierbund Deutschland geht von sechs Millionen Fleischverweigerern in der Bundesrepublik aus - mit steigender Tendenz.
Weltvegetarier-Tag gibt es seit 1977
Zum Weltvegetariertag am 1. Oktober weisen Vegetariergruppen und Tierschutzvereine auf Probleme wie Massentierhaltung oder Hunger in Entwicklungsländern wegen Fleischkonsums in Industriestaaten hin. Der Tag wurde erstmals zum Welt-Vegetarier-Kongress 1977 initiiert.
Auch viele Experten fordern ein weltweites radikales Umdenken beim Essen. Ihre Sorge: Wächst die Weltbevölkerung weiter so schnell, könne nicht genügend Fleisch für alle beschafft werden. dapd, dpa, AZ