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Epidemie: Ebola: Zu wenig Deutsche wollen in Afrika helfen

Epidemie

Ebola: Zu wenig Deutsche wollen in Afrika helfen

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    Eine Mitarbeiterin von Ärzte ohne Grenzen legt Schutzkleidung an, die vor einer Infektion mit Ebola schützen soll.
    Eine Mitarbeiterin von Ärzte ohne Grenzen legt Schutzkleidung an, die vor einer Infektion mit Ebola schützen soll. Foto: Olvier Hoslet (dpa)

    In Deutschland melden sich zu wenig Menschen für einen Ebola-Einsatz in Westafrika. Das berichtet das Rote Kreuz. Von den 483 Bewerbern seien 196 grundsätzlich geeignet, darunter 82 Ärzte, sagte der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Rudolf Seiters. Das reiche bei weitem nicht aus, um die zwei geplanten

    In Liberias Hauptstadt Monrovia will das DRK mit Unterstützung der Bundeswehr Mitte November ein Behandlungszentrum übernehmen. Dort sollen künftig bis zu 100 Ebola-Kranke versorgt werden. Derzeit gibt es dort nur 20 Betten. Seiters zufolge fehlen auch dringend einheimische Pflegekräfte.

    Die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" kritisierte die schleppende Entsendung von Ebola-Helfern aus Deutschland. Politiker betonten ständig die Notwendigkeit, schnell zu handeln, "aber es passiert eben vor Ort nichts", kritisierte der Präsident von "Ärzte ohne Grenzen Deutschland", Tankred Stöbe, im Deutschlandradio Kultur. Das sei nicht nachvollziehbar.

    "Ärzte ohne Grenzen" habe über 3.400 nationale und internationale Mitarbeiter in den drei afrikanischen Ländern. Mit mehr als 600 Betten stelle man etwa die Hälfte der dortigen Ebola-Behandlungskapazität, betonte Stöbe. Nötig wäre allerdings deutlich mehr: "Es braucht etwa über 4.000 im Moment, und da muss eben mehr passieren."

    Ebola-Hilfe läuft langsamer als geplant an

    Auch in den USA läuft die Ebola-Hilfe langsamer als geplant an. Vertreter des Verteidigungsministeriums räumten ein, ein 25-Betten-Feldlazarett in Monrovia für infiziertes medizinisches Personal werde erst mit drei Wochen Verspätung am 5. November eröffnen.

    Der zuständige Generalmajor Darryl Williams erklärte, Liberia sei ein schwieriges Land: Wenn man "durch den Dschungel hacken muss, um eine Ebola-Station aufzubauen, dauert das etwas Zeit". Nach Angaben des Pentagon sollen bis zu 4.000 US-Soldaten nach Westafrika gehen, die meisten davon nach

    Cameron will Regierungschefs zu Ebola-Engagement ermuntern

    US-Präsident Barack Obama hatte Mitte September den Bau von 17 Hilfsstationen mit insgesamt 1.700 Betten angekündigt. Zugleich sollten Trainingszentren für 500 Pflegekräfte entstehen. Die US-Marine betreibt in Liberia zwei Testlabors. Die

    Großbritanniens Premierminister David Cameron will die Regierungschefs der anderen EU-Länder jetzt zu mehr Engagement gegen Ebola drängen. Verliere die Gemeinschaft den Kampf, riskiere sie künftige Fälle in Europa, erklärte Cameron vor dem EU-Gipfel in Brüssel. Dort will sich der britische Regierungschef dafür einsetzen, dass mehr Geld, Helfer und Ausstattung in die betroffenen Länder Westafrikas geschickt werden.

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