Das tropische Usutu-Virus könnte die Epidemie unter den Vögeln ausgelöst haben, so der Chef-Virologe des Hamburger Bernhard-Nocht-Instituts, Jonas Schmidt-Chanasit. Experten und Behörden haben ihre Untersuchungen bezüglich des Amselsterbens intensiviert. Vor Ort sollen Behörden nun Schnelltests für das Usutu-Virus ausgehändigt bekommen. Weitere Vogelkadaver müssen untersucht werden.
Auch Menschen können sich mit Usutu-Virus infizieren
Das Usutu-Virus wird durch Mückenstiche übertragen. Auch Menschen können sich mit dem Virus infizieren. Die Krankheit verläuft meistens milde, verursacht Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Bei Menschen mit schwachem Immunsystem droht hingegen ein komplizierter Krankheitsverlauf bis hin zur Gehirnentzündung.
Tote Amseln untersuchen
Das rheinland-pfälzische Landesuntersuchungsamt verfügt bislang noch über keine Methode, um das Usutu-Virus zu diagnostizieren. Tote Vögel würden daher an das Friedrich-Löffler Institut für Tiermedizin weitergeleitet, zuvor aber in Koblenz auf mögliche andere Erreger hin untersucht, sagte eine Sprecher auf dapd-Anfrage. So werde geprüft, ob die Kadaver mit dem Vogelgrippe-Virus infiziert seien. "Dieser Erreger ist bei weitem gefährlicher für Menschen als das Usutu-Virus", erläutert er. Bislang wurde der Erreger in der Rhein-Neckar-Region in fünf toten Amseln gefunden. dapd/AZ