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Eizellen: Frauen haben nicht nur eine festgelegte Anzahl an Eizellen

Eizellen

Frauen haben nicht nur eine festgelegte Anzahl an Eizellen

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    Frauen besitzen Stammzellen für Eizellen. Dies fanden Forscher in Boston heraus.
    Frauen besitzen Stammzellen für Eizellen. Dies fanden Forscher in Boston heraus. Foto: Archiv dpa

    Bisher galt: Frauen kommen mit einer festgelegten Zahl von Eizellen zur Welt.

    Diese nimmt mit dem Alter ab und sie können nicht neu gebildet werden. Das Forscherteam isolierte aber aus Eierstöcken von Frauen im gebärfähigen Alter Stammzellen, aus denen neue Eizellen hervorgingen. Jetzt gehen die Wissenschaftler davon aus, dass Frauen bis ins Erwachsenenalter neue Eizellen produzieren und nicht mit einer festgelegten Zahl von Eizellen auf die Welt kommen. Publiziert sind die Resultate im Journal "Nature Medicine".

    Die Forscher isolierten die Stammzellen aus Eierstöcken

    Professor Jonathan Tilly weist darauf hin, dass die Resultate dank der Zusammenarbeit mit der Saitama Medical University in Japan möglich wurden. Von dort stammten intakte menschliche Eierstöcke - als Organspenden von 22- bis 33-jährigen Frauen, die sich einer Geschlechtsumwandlung unterzogen. Aus diesen Eierstöcken isolierten die Forscher mit großem experimentellem Aufwand die Stammzellen (oogonial stem cells, OSC) und und setzten diese in unreife Eizellen ein.

    Die Stammzellen wurden anschließend  mit einem fluoreszierenden grünen Protein gekennzeichnet und in menschliches Eierstockgewebe eingepflanzt. Daraufhin entstanden neue Eizellen, von denen einige grün leuchteten, was darauf hindeutete, dass sie von den Stammzellen abstammten. Andere wiederum leuchteten nicht, was vermuten ließ, dass sie bereits zuvor im Gewebe vorhanden waren.

    Gibt es bald eine unbegrenzte Anzahl menschlicher Eizellen?

    Um die Überlebensfähigkeit der Eizellen zu testen, müssen zwar  noch weitere Untersuchungen vorgenommen werden, dennoch könnten die  Erkenntnisse Tilly zufolge weitreichende Auswirkungen haben. Sollte  der Prozess erfolgreich fortgeführt werden, könnte es eines Tages  eine unbegrenzte Zahl menschlicher Eizellen geben. Die Forscher erwägen bereits die Einrichtung einer Stammzellenbank, in der die Zellen einfroren, gelagert und jederzeit entnommen werden können,  wenn eine Frau ein Baby bekommen möchte. Im Gegensatz zu menschlichen Eiern seien die Ei-Stammzellen selbst nicht empfindlich, was die Lagerung einfacher mache.

    Die Wissenschaftler weisen auf finanzielle Interessen hin: Professor Jonathan Tilly ist Mitgründer des US-Unternehmens OvaScience, das die Erkenntnisse vermarkten will. In einer Mitteilung seines Instituts erklärt er: "Die Entdeckung von Eizell-Vorläuferzellen in menschlichen Eierstöcken öffnet die Tür für neuen Techniken zur Fruchtbarkeitsbehandlung von Frauen."

    Eizellen später künstlich befruchten lassen?

    "Das ist schon sensationell, das muss man ganz klar sagen", sagte Professor Georg Griesinger von der Uniklinik Schleswig-Holstein in Lübeck mit Blick auf die Studie. Er ist der Leiter der Sektion für gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin. Nach Ansicht des Mediziners ist es sehr gut vorstellbar, dass sich die aus den Stammzellen hervorgehenden Eizellen zu einem späteren Zeitpunkt auch künstlich befruchten lassen. Dafür müssten aber noch viele Vorarbeiten geleistet werden, um die Sicherheit des Verfahrens zu gewährleisten. dpa, afp

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