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Ehec: Keine Bedenken mehr gegen Sprossen, aber...

Ehec

Keine Bedenken mehr gegen Sprossen, aber...

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    Saatgut von Bockshornklee-Sprossen, f
    Saatgut von Bockshornklee-Sprossen, f Foto: Holger Hollemann/dpa

    Zuletzt war am 7. Juli ein Patient in Deutschland am Ehec-Erreger erkrankt. Die Epidemie war vor zwei Monaten ausgebrochen. Ende Mai war die Zahl erkrankter Patient rasant gestiegen. Bis zum 5. Juni waren 630 HUS-Fälle und 1601 bestätigte EHEC-Infektionen gemeldet worden. Insgesamt waren laut Robert-Koch-Institut (RKI) in Deutschland mehr als 4300  Menschen erkrankt, 49 starben.

    Zuerst war vor Tomaten, Blattsalaten und Salatgurken  gewarnt worden. Doch dieser Verdacht erhärtete sich nicht. Im Juni wurden Sprossen als Quelle für Ehec identifiziert. Damals hatten die Behörden auch vor selbstgezogenen Sprossen gewarnt. Jetzt haben die deutschen Gesundheitsbehörden ihre generelle Verzehwarnung für rohe Sprossen und Keimlinge aufgehoben. Es lägen auch keine  Erkenntnisse darüber vor, dass andere Sprossenvarianten  EHEC-Infektionen ausgelöst hätten.

    Bockshornklee noch immer unter Verdacht

    Wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), das  Robert-Koch-Institut (RKI) sowie Bundesamt für Verbraucherschutz  und Lebensmittelsicherheit (BVL) am Donnerstag in Berlin  mitteilten, sollten nur Bockshornkleesamen aus Ägypten sowie daraus  gezogene Sprossen weiterhin nicht roh gegessen werden. Die Behörden hatten diese als wahrscheinliche Quelle für die Darmkeim-Epidemie  identifiziert.

    Keime, Kranke und Verluste - EHEC in Zahlen

    Keime, Kranke und Verluste - EHEC 2011 in Zahlen:

    In elf anderen Ländern gab es 2011 laut Weltgesundheitsorganisation EHEC- und Hus-Fälle, bei denen die Patienten eine Verbindungen nach Deutschland hatten.

    Bis zu 40 Blutkonserven am Tag benötigt ein EHEC-Patient bei besonders schwerem Krankheitsverlauf.

    Mindestens 30 Sekunden lang sollte man sich mit Seife nach dem Gang zur Toilette die Hände waschen, um Bakterien zu entfernen.

    Mindestens 10 Minuten bei 70 Grad sollte Rohkost erhitzt werden.

    Im Schnitt 2,6 Kilo Salat, 6,4 Kilo Gurken und 24 Kilo Tomaten aß laut Statistik jeder Deutsche von April 2009 bis März 2010.

    50 Millionen Euro Umsatzeinbußen verbuchten damals deutsche Gemüsebauern laut Bauernverband.

    200 Millionen Euro Verlust pro Woche machten spanische Bauern nach Verbandsangaben als Folge der deutschen Warnung vor ihren Gurken.

    150 Millionen Euro Entschädigung sollten Europas Gemüsebauern nach dem Willen der EU-Kommission erhalten.

    Die Ermittlungen der Fachleute in den Bundesländern hätten keine  Hinweise darauf ergeben, dass die Keime von eventuell  kontaminierten Bockshornkleesamen aus Ägypten  bei Importeuren, Zuchtbetrieben oder bei Zwischenhändlern auf andere Sprossensorten  überspringen könnten, teilte die Behörden mit.

    Auf Anweisung der EU-Kommission gilt das Exportverbot für ägyptische Bockshornkleesamen bis zum 21. Oktober. Sämtliche  Bestände, die zwischen 2009 und 2011 in die EU gebracht wurden,  müssen vom Markt genommen und vernichtet werden. afp

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