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EU-Vergleich: Brustkrebs: Deutschland hat die höchste Todesrate

EU-Vergleich

Brustkrebs: Deutschland hat die höchste Todesrate

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    Brustkrebs ist bei Frauen die häufigste Krebserkrankung. Die Früherkennung durch das Mammografie-Screening soll die Sterbezahlen senken. Foto: Angelika Warmuth dpa
    Brustkrebs ist bei Frauen die häufigste Krebserkrankung. Die Früherkennung durch das Mammografie-Screening soll die Sterbezahlen senken. Foto: Angelika Warmuth dpa

    Für 2012 rechnet das Robert Koch-Institut mit knapp 490.000 Krebserkrankungen. Bei den Frauen macht Brustkrebs etwa ein Drittel aller Fälle aus. Eine Studie italienischer Forscher kommt nun zu einem erschreckenden Ergebnis: In keinem anderen EU-Land sterben so viele Frauen an der Krankheit wie in der Bundesrepublik.

    Frauen sterben an Brustkrebs

    Das Forscherteam von der Universität Mailand hat in dem Fachmagazin "Annals of Oncology" eine Hochrechnung zu den voraussichtlichen Krebstodesfällen in der Europäischen Union im Jahr 2012 vorgestellt. Nach Schätzungen der Forscher werden im laufenden Jahr 88.000 Frauen an Brustkrebs sterben.

    Brustkrebs-Todesrate: Deutschland an der Spitze

    Damit nimmt Deutschland in Bezug auf die Brustkrebs-Todesrate eine bedauerliche Spitzenposition ein. "Hier sind 16,5 Frauen von 100.000 betroffen", schreiben die Forscher in der Studie. Der Durchschnitt in der EU liege bei 14,9 von 100.000.

    Brustkrebs: Frauentypen beim Screening

    Die Befürworterin: Diese Frauen sind überzeugt von der Professionalität und Sicherheit des Screenings. Sie nehmen es vertrauensvoll als Muss wahr, neigen aber auch zu einer Überschätzung des Nutzens.

    Die Risikobewusste: Diese oft jüngeren Frauen haben einen engen Kontakt zu ihrem Frauenarzt und nehmen immer regelmäßig an Vorsorgeuntersuchungen teil. Viele neigen dazu, sich bereits vor einer Einladung einen Termin beim Screening geben zu lassen.

    Die Ambivalente: Dazu gehören häufig ältere und übergewichtige Frauen, die selten regelmäßig zum Frauenarzt gehen. Sie haben weniger Bildung und wissen nicht viel über das Screening, reagieren aber häufig auf eine Einladung.

    Die Verdrängerin: Diese Frauen verweigern trotz höherer Bildung eine Auseinandersetzung mit dem Thema Brustkrebs. Sie zweifeln an Vorsorge-Untersuchungen und neigen zu alternativen Heilmethoden.

    Die Ablehnerin: Diese gut gebildeten, oft älteren Frauen sind grundsätzlich skeptisch gegenüber dem Screening. Rund ein Drittel ist privat versichert und zieht Mammografie-Formen außerhalb des Screenings vor.

    Insgesamt werden die Todesfälle durch Brustkrebs der Studie zufolge aber stark zurückgehen, insgesamt um neun Prozent. Das zeige, dass  bedeutende Fortschritte in der Behandlung gemacht worden seien, sagte Carlo La Vecchia, Professor an der Universität Mailand und  einer der Leiter der Studie.

    Die Wissenschaftler erwarten insgesamt  rund 1,3 Millionen Krebstote in EU-Ländern. Weniger als in den Jahren zuvor. Bei Männern rechnen die Forscher mit einem Rückgang um zehn Prozent, bei Frauen um sieben Prozent im Vergleich zu 2007. jafu/afp

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