Knapp über 50.000 Amputationen der unteren Extremitäten müssen in Deutschland jedes Jahr bei Patienten mit Diabetes mellitus oder durchblutungsbedingten Gewebeschäden vorgenommen werden. Zwar ist die Anzahl größerer Amputationen in den letzten Jahren zurückgegangen, doch gleichzeitig ist die Menge der sogenannten Minor-Amputationen gestiegen. Das hat verschiedene Gründe, etwa einen Bewusstseinswandel in der Ärzteschaft, aber auch eine bessere und frühere Revaskularisation. Doch es könnte noch mehr verändert werden.
Jede Form der Amputation bringt ein Sterberisiko mit sich. Deshalb wäre es gut, wenn auch die Zahl der Minor-Amputationen reduziert werden könnte. Das war eines der Themen auf dem 1. DGA-Interventionskongress vom 30. März bis 1. April. Dort setzte sich die Deutsche Gesellschaft für Angiologie für eine zeitgemäße und evidenzbasierte Versorgung von pAVK-Patienten ein.
Amputationen sollen durch bessere Diagnose und Therapie reduziert werden
Fortschritte in der Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet minimalinvasiver Verfahren bieten diesen Patienten neue Perspektiven und können deren Lebensqualität enorm verbessern. Nicht zuletzt geht mit einer Reduzierung von Amputationen auch eine Senkung der Sterberate einher.
"PAVK-Patienten sind Hochrisikopatienten für Amputationen jeder Art, deshalb ist rasche und exakte gefäßmedizinische Expertise in Diagnostik und Therapie absolut wichtig und das Einholen einer Zweitmeinung zur Vermeidung von Amputationen von herausragender Bedeutung," so Dr. Michael Lichtenberg, Geschäftsführer der DGA und Mitorganisator des 1. DGA-Interventionskongresses.
Der diesjährige DGA-Interventionskongress war der Auftakt eines regelmäßigen Formates. Der 2. DGA-Interventionskongress wird am 8.-9. Juni 2018 in Hamburg ausgerichtet. sh