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Diabetes: Das Gesundheits-Erbe der Neandertaler

Diabetes

Das Gesundheits-Erbe der Neandertaler

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    Laut einer Studie lassen sich Diabetes begünstigende Erbanlagen bis zu den Neandertalern zurückverfolgen. Das könnte die starke Diabetes-Konzentration in Lateinamerika erklären.
    Laut einer Studie lassen sich Diabetes begünstigende Erbanlagen bis zu den Neandertalern zurückverfolgen. Das könnte die starke Diabetes-Konzentration in Lateinamerika erklären. Foto: Jörg Carstensen dpa

    Manche Wissenschaftler sind der Meinung, dass der Gen-Austausch zwischen den frühen Menschen dafür verantwortlich ist, dass die Homo sapiens so überaus erfolgreich alle Kontinente besiedeln konnten und mit Kälte und Dürre zurecht kamen. Doch einige Genvarianten, die offenbar auch aus der gemeinsamen Zeit der beiden stammen, machen uns noch heute zu schaffen.

    Sigma-Projekt: Lateinamerikaner anfälliger für Diabetes Typ 2

    Vergangene Woche stellten Forscher von mehreren Universitäten, die im sogenannten Sigma-Projekt zusammenarbeiten, eine neue Studie vor, berichtet welt.de. Mit Sigma sollten die genetischen Ursachen für verschiedene Krankheiten bei Amerikanern genauer entschlüsselt werden.

    Die Forscher berichten in "Nature", dass sie das Erbgut von Menschen aus Mexiko und Lateinamerika untersucht haben. Unter Hispano-Amerikanern sei das Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, doppelt so hoch wie bei weißen US-Amerikanern.

    SLC16A11 - Das Neandertaler-Gen

    "Gen-Studien in verschiedenen Bevölkerungsgruppen können Genvarianten enttarnen, die in manchen Gruppen das Risiko für bestimmte Krankheiten erhöhen", schreiben die Forscher um Teresa Tusié Luna von der National University of Mexico. Mit der Genvariante SLC16A11 fanden die Wissenschaftler eine Ursache für die Häufung von Diabetes in Mexiko und Lateinamerika. Die Forscher spekulierten darüber, dass SLC16A11 zu einer veränderten Aufnahme von Fettsäuren in Zellen führt, so welt.de. Bei Afrikanern aber findet man SLC16A11 nicht, unter Europäern taucht die Variante nur sehr selten auf.

    Unterschiedliche Genmasse Grund für ungleiche Diabetes-Konzentration

    Aber warum findet sich diese Genvariante nicht bei Afrikanern und nur bei wenigen Europäern? Die Forscher fanden heraus, dass der moderne Mensch die Genvariante wahrscheinlich erst erhielt, als die Neandertaler sich mit den später in Europa einwandernden Homo sapiens vermischten.

    Allerdings brachte eine Gruppe von modernen Menschen das Diabetes-Gen bei der wiederum noch späteren Besiedelung des amerikanischen Kontinentes dann Mittelamerika, wo es bis heute von Generation zu Generation weitergegeben wird. Dass SLC16A11 bei weißen Amerikanern kaum verbreitet ist, liegt daran, dass ihre Ursprungspopulation es anders als die ersten Siedler in AZ

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