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Depressionen: "Modediagnose" Burnout: Nicht immer Ursache psychischer Erkrankungen

Depressionen

"Modediagnose" Burnout: Nicht immer Ursache psychischer Erkrankungen

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    "Modediagnose" Burnout: Nicht immer Ursache psychischer Erkrankungen
    "Modediagnose" Burnout: Nicht immer Ursache psychischer Erkrankungen

    Im allgemeinen Sprachgebrauch wird zwischen den Begriffen Burnout und Depression kaum unterschieden. Doch für Betroffene und deren Ärzte ist es von elementarer Bedeutung bei der Analyse der Symptome genau hinzusehen und schließlich mit der passenden Diagnose die richtige Behandlung in die Wege zu leiten.

    Burnout gilt mittlerweile als Modediagnose

    Denn die Zahl psychischer Erkrankungen steigt und häufig gilt Burnout als Ursache. Aber ob "ausgebrannt" immer die richtige Diagnose ist, bezweifeln Experten. Der Psychiater und Psychotherapeut Hans Joachim Thimm beispielsweise warnt vor einer Vermischung der Erscheinungsformen Stress, Depressionen und Burnout. Patienten sagen beim Therapeuten eher, sie hätten ein Burnout als eine Depression. "Das hört sich besser an, führt aber dazu, dass Patienten nicht immer richtig behandelt werden", sagte der Leitende Oberarzt der Allgemeinen Psychiatrie der Dortmunder Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe am Rande der Tagung "Modediagnosen in der Psychiatrie" am Freitag in Hemer (Nordrhein-Westfalen).

    Cybersex, Online-Spiele und Soziale Netzwerke bergen Suchtpotenzial

    Auf der Tagung wurde auch das Suchtpotenzial des Internets erörtert. Vor allem Online-Spiele, Cybersex und Soziale Netzwerke bergen hier große Gefahren. "Die mit Abstand größte Gruppe kommt aus dem Bereich der Onlinespiele", berichtet der Arzt und Psychotherapeut Bert te Wildt von der Bochumer Ambulanz für Internetabhängige. Meist seien es männliche Jugendliche und junge Männer, die Onlinespielen verfielen. Sie drohten im realen Leben, in der Schule oder im Job zu scheitern. "Die Betroffenen ziehen sich ins Internet zurück und finden in manchen Fällen von selbst nicht mehr heraus", so te Wildt weiter.

    Süchtig nach sexuellen Angebot im Internet seien dagegen eher Männer mittleren Alters, die versuchten, sexuelle Bedürfnisse, die sie im realen Leben nicht erfüllen können, online zu befriedigen. Eine dritte Art der Online-Sucht, die nach Sozialen Netzwerken, betreffe dagegen vor allem jüngere Mädchen. dpa/AZ

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