Viele Angehörigen von Alzheimer-Erkrankten haben es sehr schwer: Ein Patentrezept gegen Alzheimer gibt es nicht, und wer betroffen ist, hat heute keine Möglichkeit auf Heilung. Bei der Krankheit geht das Gedächtnis verloren, das Wesen verändert sich. Manche unter Demenz leidende Betroffene werden aggressiv, erkennen ihre Angehörigen nicht mehr, wissen nicht mehr, wer sie sind.
Das ist Alzheimer
Alzheimer ist eine bis heute unheilbare, neurodegenerative Erkrankung. Sie führt dazu, dass in bestimmten Bereichen des Gehirns Nervenzellen und Nervenzellkontakte zugrunde gehen.
Alzheimer ist die häufigste Ursache für Demenz, an der nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft bundesweit 1,5 Millionen Menschen leiden (Stand 2014). Die meisten Patienten sind 85 Jahre und älter.
Da die Gesellschaft altert, gehen Experten davon aus, dass die Zahl der Demenzkranken bis zum Jahr 2050 auf rund drei Millionen steigen wird - sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.
Alzheimer ist zwar nicht heilbar, doch das Fortschreiten der Symptome lässt sich mit Medikamenten vorübergehend hinauszögern. Oft ist eine Beaufsichtigung rund um die Uhr nötig - eine immense Herausforderung für pflegende Angehörige.
Das Wesen des Erkrankten verändert sich. Viele Patienten erkennen ihre Angehörigen nicht mehr, manche werden aggressiv. In fortgeschrittenem Stadium weiß ein Patient nicht mehr, wo er sich befindet und wer er ist.
Um das Risiko einer Erkrankung zu verhindern, kann man sich lediglich an ein paar Faktoren halten. Dazu zählen eine ausgewogene Ernährung sowie geistige, soziale und körperliche Aktivität.
Obwohl es keine Heilung gibt, kann man dennoch etwas tun, um der Krankheit vorzubeugen. Die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) hat in der Broschüre "Alzheimer vorbeugen: Gesund leben - gesund altern" mithilfe von Präventionsexperten fünf Empfehlungen aufgestellt, wie man sich vor einer Erkrankung schützen kann.
Demenz-Prävention: So schützen Sie sich vor Alzheimer
Um einer Erkrankung mit Alzheimer vorzubeugen, empfehlen Experten unter anderem Bewegung. Das tut nicht nur dem Herz, sondern auch dem Gehirn gut. Ideal sind 150 Minuten Bewegung pro Woche. Nicht nur körperliche, sondern auch geistige Fitness ist wichtig zur Prävention von Alzheimer. Dafür ist es wichtig, auch im Alter noch Neues zu lernen, etwa eine Fremdsprache, ein Musikinstrument oder auch den Umgang mit Computern.
Auch die Ernährung spielt eine Rolle. Empfohlen wird die Orientierung an der klassischen mediterranen Ernährung mit Olivenöl, Nüssen, viel Gemüse und Obst. Fisch ist zur Vorbeugung von Alzheimer besser als rotes Fleisch.
Tipps gegen Alzheimer: Soziale Kontakte helfen
Eine gesunde Ernährung und Bewegung tragen zur Gesundheit bei. Um Alzheimer vorzubeugen, spielen womöglich auch andere gesundheitliche Aspekte eine Rolle. Es ist wichtig, regelmäßig zum Arzt zu gehen und sich um eine ausreichende medizinische Vorsorge zu kümmern. Blutzucker, Blutdruck, Cholesterin oder Diabetes sollten überprüft werden. Zur Prävention von Alzheimer sollte man Alkohol nur in Maßen genießen und auf Tabak verzichten.
Sport und gesunde Ernährung: So senken Sie das Alzheimer-Risiko
Zehn Anzeichen für Alzheimer
Die Initiative Alzheimer Forschung nennt zehn Anzeichen für Alzheimer.
1. Gedächtnislücken in Alltag und Beruf.
2. Probleme beim Planen und Problemlösen, zum Beispiel beim Backen altbekannter Rezepte.
3. Probleme mit gewohnten Tätigkeiten wie Routineaufgaben bei der Arbeit.
4. Räumliche und zeitliche Desorientierung beim Lesen der Uhr oder Nennen der Jahreszahl.
5. Wahrnehmungsstörungen beim Erkennen von Farben, Kontrasten oder beim Lesen.
6. Neue Sprach- oder Schreibschwäche mit Stocken im Satz oder den "Faden verlieren".
7. Verlegen von Gegenständen - die Brille im Kühlschrank oder der Autoschlüssel im Brotkorb.
8. Eingeschränktes Urteilsvermögen bei der Wahl der Kleidung oder im Umgang mit Geld.
9. Rückzug aus dem Leben und aus dem Freundeskreis.
10. Persönlichkeitsveränderung: starkes Unbehagen außerhalb vertrauter Räume oder plötzliches Misstrauen.
Doch es reicht nicht aus, den Körper mit Bewegung, Ernährung und neuen Herausforderungen fit zu halten. Auch soziale Kontakte sind ein Teil der Alzheimer-Prävention. Egal ob mit Familie, Freunden oder Bekannten - es ist wichtig, im Kontakt zu bleiben. Gemeinsames Kochen, Kartenspielen, Musizieren oder Sporttreiben, privat, im Verein oder in der Volkshochschule, hilft gegen Alzheimer.
Die Broschüre "Alzheimer vorbeugen: Gesund leben - gesund altern" ist erhältlich auf www.alzheimer-forschung.de oder unter der Nummer 0211/8620660 kostenfrei bestellbar. dpa/sh
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