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Darmkrebs: Studie: Aspirin soll Darmkrebs-Risiko senken

Darmkrebs

Studie: Aspirin soll Darmkrebs-Risiko senken

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    Laut einer aktuellen Studie soll die Einnahme von Aspirin Darm-Krebs-Erkrankungen vorbeugen.
    Laut einer aktuellen Studie soll die Einnahme von Aspirin Darm-Krebs-Erkrankungen vorbeugen. Foto: Peter Endig dpa/Archiv

    Nach einer aktuellen Studie von US-amerikanischen Ärzten sollen Menschen, die regelmäßig Aspirin einnehmen, seltener an Darmkrebs erkranken. Wie die Wissenschaftler vom Massachusetts General Hospital kürzlich im Magazin "JAMA Oncology" schreiben, reduziert die regelmäßige Einnahme von Aspirin das Risiko an einem kolorektalen Karzinom zu erkranken signifikant.

    Darmkrebs wird in der überwiegenden Mehrheit der Fälle durch kolorektalen Karzinome ausgelöst. Er ist bei Männern und Frauen in Deutschland die zweit häufigste Krebsart. Etwa sechs Prozent der Deutschen bekommen im Laufe ihres Lebens Darmkrebs.

    Aspirin soll das Darmkrebsrisiko bedeutend senken

    Für ihre Auswertung analysierten die US-Wissenschaftler zwei Langzeitstudien an denen knapp 136.000 Menschen teilnahmen. Die Studie deutet darauf hin, dass die regelmäßige Einnahme von Aspirin andere Maßnahmen zur Darmkrebsvorsorge wie Darmspiegelungen sinnvoll ergänzen könnte.

    "Zum jetzigen Zeitpunkt können wir empfehlen, dass einige Menschen sich überlegen Aspirin zu nehmen, um ihr Darmkrebsrisiko zu senken. Vor allem dann, wenn sie andere Gründe haben, regelmäßig Aspirin zu schlucken. Aber wir können keine Empfehlung aussprechen, dass Aspirin eine gute Vorsorgemaßnahme gegen jegliche Art von Krebs wäre", sagt Andrew Chan, Mitautor der Studie in einer Pressemitteilung des Massachusetts General Hospital. "Unsere Befunde zeigen an, dass das Schlucken von Aspirin möglicherweise eine signifikante Nummer von kolorektalen Karzinome verhindern könnte", sagte Chan.

    Darmkrebsrisiko: Wer regelmäßig Aspirin schluckt erkrankt 19 Prozent seltener

    Für die Studie untersuchten die Wissenschaftler Daten aus 32 Jahren von fast 136.000 Patienten, die an der Nurses' Health Study und der Health Professionals Studie in den USA teilgenommen hatten. Sie wollten herausfinden, ob Aspirin jegliche Art von Krebs vorbeuge oder sich nur auf Darmkrebs positiv auswirke. Ihre Ergebnisse zeigen, dass Menschen, die angaben regelmäßig Aspirin zu nehmen, also mindestens zwei Mal die Woche, eine drei Prozent geringere Wahrscheinlichkeit hatten, an jeglicher Art von Krebs zu erkranken. Bei Darmkrebs war die Zahl höher. Wer regelmäßig Aspirin nahm, erkrankte zu 19 Prozent seltener an Darmkrebs.

    Außerdem fand die Studie heraus, dass die Schutzwirkung von Aspirin eintritt, wenn die Probanden fünf Jahre lang regelmäßig eine halbe bis 1,5 Tabletten mit einer normalen Dosis Acetylsalicylsäure  (ASS) - dem Wirkstoff in der Aspirin-Tablette - einnahmen oder täglich eine Tablette mit einer geringen Dosis des Wirtstoffs. Die Forscher gehen laut der Pressemitteilung davon aus, dass regelmäßiger Aspirinkonsum in den USA knapp 30.000 Fälle von Darmkrebs im Jahr verhindern könnte.

    Aspirin: Verschiedene Befunde lassen die Nachfrage in den USA rasant ansteigen

    Menschen, in deren Familie schon ein Fall von Darmkrebs aufgetreten ist, sollten sich mit ihrem Hausarzt absprechen, ob es für sie ratsam sei, regelmäßig Aspirin zu schlucken, sagte Chan. Allerdings warnte er auch, dass das regelmäßige Einnehmen von Aspirin Nebenwirkungen mit sich bringt.

    Wie das Ärzteblatt schreibt, nehmen in den USA mehr als die Hälfte der Bevölkerung regelmäßig Aspirin ein. Die Zahlen steigen immer weiter an, weil immer mehr Studien vermeintlich positive Effekte von Aspirin auf die Gesundheit feststellen. Es soll nicht nur vor Darmkrebs schützen, sondern auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Deshalb wachse die Nachfrage nach Aspirin in den USA in den vergangenen Jahren immer weiter an. hhc

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