Abhängige der Droge Crystal Meth sollen eine bessere medizinische Versorgung bekommen. Wissen zur korrekten Behandlung von Crystal-Meth-Süchtigen sei nun weltweit erstmals in einem Leitfaden unter anderem für Mediziner, Therapeuten und die Suchthilfe zusammengefasst worden, teilte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), am Freitag mit. Ziel sei es, Menschen aus der Abhängigkeit zu holen.
Handlungsempfehlungen für den Umgang mit Crystal-Meth-Süchtigen
Grundlage der medizinischen Leitlinie ist laut Angaben internationale Fachliteratur zum Thema. Dabei geht es zum Beispiel um Medikamente für Betroffene und Entzugsangebote. Mortler fasste zusammen: "Die Abhängigkeit von Crystal Meth ist heilbar."
In der S3-Leitlinie "Methamphetamin-bezogene Störungen" heißt es unter anderem: "Die Versorgung einer Methamphetamin-intoxikierten Person sollte in einer möglichst ruhigen, reizabschirmenden Umgebung mit kontinuierlicher personeller Begleitung erfolgen." Bei Personen, die Crystal Meth genommen haben und starke Agitiertheit, Aggressivität oder psychotische Symptomen aufweisen, sollen als Mittel der medikamentösen Behandlung Benzodiazepine eingesetzt werden. Reicht dies nicht aus, könne zusätzlich ein Antipsychotikum gegeben werden.
Crystal Meth gilt als stark aufputschend
3000 Menschen in Deutschland werden den Angaben zufolge jedes Jahr wegen Crystal-Konsums auffällig. Inzwischen sehen sich nach Angaben Mortlers Mediziner und Suchthilfeeinrichtungen in mehreren Regionen Deutschlands mit den Folgen konfrontiert. Ursprünglich war vor allem das Grenzgebiet zu Tschechien ein Brennpunkt.
Das ist Crystal Meth
Crystal Meth ist eine Form der Droge Methamphetamin.
Es ist eine im Labor hergestellte, chemische Substanz.
Der "Meth-Koch" extrahiert beispielsweise aus Erkältungspillen den Wirkstoff Pseudoephedrin und kombiniert ihn mit Zutaten wie Batteriesäure, Abflussreiniger, Lampenöl und Frostschutzmittel, um die Stärke der Droge zu intensivieren.
Crystal Meth wird gewöhnlich in Form von Kristallen, die an Eis erinnern, verkauft.
Die Droge wird geschnieft, geraucht oder gespritzt.
Meth erzeugt ein falsches Gefühl des Wohlbefindens und ist extrem suchterzeugend.
Crystal Meth kann in hohen Dosen zum Tode führen.
Die Droge richtet erhebliche körperlich als auch psychische Schäden an.
Konsumenten tragen extreme Hirn- sowie Herz-, Leber-, Lungen- und Nierenschäden davon.
In den 50er Jahren wurde die Droge als Appetitzügler und gegen Depressionen verschrieben. Da es leicht erhältlich war, wurde Crystal Meth illegal als Aufputschmittel konsumiert.
Crystal gilt als stark aufputschend. Nach dem Rausch kann es zu Depressionen und Angstzuständen kommen. Deshalb nehmen Konsumenten oft zusätzlich weitere Drogen. Bei längerfristigem Konsum drohen schwere körperliche Schäden und Psychosen. dpa/AZ
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