Herkunft: Über Omikron (Variante B.1.1.529) wurde das erste mal am 24. November 2021 vom Gesundheitsministerium in Südafrika berichtet. Am 26. November 2021 erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Corona-Variante zur "besorgniserregenden Virusvariante". Nachgewiesen wurde Omikron allerdings das erste Mal in Botswana.
Seitdem hat sich die Variante aber zunächst vor allem in Südafrika verbreitet, bevor es in fast allen Ländern der Welt nachgewiesen wurde. In Deutschland wurde Omkron mittlerweile in allen Bundesländern nachgewiesen. Deutschland hat wegen Omikron mehrere Länder zu Virusvariantengebieten erklärt, etwa mehrere Länder des südlichen Afrikas und Großbritannien.
Omikron: Welche Gefahr geht von der neuen Corona-Variante aus?
Gefahr: Die WHO hat Omikron als "besorgniserregende Virusvariante" eingestuft. Die Variante scheint deutlich ansteckender zu sein als beispielsweise die Delta-Variante. Aber: Laut aktuellen Erkenntnissen führt eine Infektion mit der Omikron-Variante zu einem milderen Krankheitsverlauf. Lothar Wieler, Chef des Rober Koch-Instituts, sagte am 22. Dezember bei einer Pressekonferenz: "Omikron ist extrem ansteckend und kann dem Immunsystem leichter entkommen. Das führt auch bei Genesenen und zweimal Geimpften häufiger zu Infektionen und diese können eben auch weitergegeben werden."
Ob die Krankheit immer milder verlaufen, kann noch nicht mit Sicherheit gesagt werden. Die meisten Daten über Infektionen mit Omikron stammen aus Südafrika. Dort ist die Bevölkerung jünger, also sind auch mehr junge Menschen infiziert, die prinzipiell eher mildere Verläufe haben als ältere Generationen. Die Ergebnisse aus den Studien aus Südafrika können deshalb nicht 1:1 auf Deutschland oder andere Länder übertragen werden. Der Corona-Expertenrat der deutschen Bundesregierung warnte eindringlich vor Omikron: "Omikron zeichnet sich durch eine stark gesteigerte Übertragbarkeit und ein Unterlaufen eines bestehenden Immunschutzes aus." Es wird befürchtet, dass Omikron bald auch die systemrelevanten Berufsgruppen stark belasten könnte, wenn sich plötzlich sehr viele Menschen gleichzeitig infizieren und so Arbeitskräfte ausfallen.
Omikron ist in vielen Ländern bereits die vorherrschende Variante bei Corona-Infektionen. Auch in Deutschland wird mit einer explosionsartigen Ausbreitung gerechnet. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte aber, es müsse alles dafür getan werden um die Dynamik abzuschwächen: "Verhindern können wir die Verbreitung nicht, nur verzögern. Je länger es dauert, bis Omikron auch Deutschland im Griff hat, umso besser."
Corona-Variante Omikron: Welche Symptome haben Infizierte?
Symptome: Bisher wurden laut Wochenbericht des Robert Koch-Instituts vom 23. Dezember überwiegend Verläufe mit keinen oder milden Symptomen gemeldet. Am häufigsten wurde von Patientinen mit Symptomen Schnupfen, Husten und Halsschmerzen als Symptome genannt. Bisher wurden über 155.000 Covid-19-Fälle in Deutschland der Omikron-Variante zugeordnet, so das RKI.
Auf seiner Website gibt das RKI einen täglichen Überblick zu den Omikron-Fällen in Deutschland.
Variante: Schützt die Impfung vor Omikron? Biontech produziert Update
Impfung: Für einen ausreichenden Schutz vor Omikron ist laut Experten der Dreifachschutz notwendig. Auch die Impfstoffhersteller teilten mit, dass ein optimaler Schutz nur mit der Booster-Impfung gegeben sei. Gleichzeitig arbeiten die Unternehmen mit Hochdruck an einer Überarbeitung ihrer Impfstoffe, damit diese noch besser gegen die Omikronvariante wirken. "Um auf diese hochgradig übertragbare Variante zu reagieren, wird Moderna die Entwicklung eines Omikron-spezifischen Booster-Kandidaten weiter vorantreiben und zügig in die klinische Testphase bringen, falls dieser in Zukunft notwendig werden sollte", sagte etwa Stephane Bancel, Vorstandsvorsitzender von Moderna.
Die Mainzer Pharmafirma Biontech und der US-Partnerkonzern Pfizer stellen derweil schon einen an Omikron angepassten Impfstoff her – jedoch ohne zu wissen, ob das Mittel überhaupt zugelassen wird. Zwar laufen für entsprechende mRNA-Impfstoffe schon Zulassungsverfahren, die europäische Zulassungsbehörde EMA hat aber noch gar nicht erklärt, ob sie an Omikron angepasste Impfstoffe überhaupt für nötig hält.
Bis Ende März oder Anfang April sollen 50 bis 100 Millionen Impfdosen lieferbar sein – bei Bedarf sogar deutlich mehr. Biontech und Pfitzer rechnen damit, dass sie 2022 insgesamt vier Milliarden Dosen Impfstoff herstellen können.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) teilte mit, dass Deutschland bereits allein bei Biontech 80 Millionen Dosen des überarbeiteten Vakzins vorbestellt habe. Auch bei Moderna habe man geordert.
Warum Omikron? Das bedeutet der Name
Name: Die Benennung einer neuen Variante übernimmt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie hat den Namen Omikron ausgewählt. Varianten des Virus werden nach dem griechischen Alphabet benannt. Stigmatisierung oder Missverständnisse sollen bei der Namensgebung vermieden werden, weshalb das griechische Alphabet ein guter Pool für neue Namen sei.
Allerdings sollen auch keine ethnischen oder regionalen Gruppen verletzt werden. Deshalb wurde die neue Variante auch nicht Ny oder Xi genannt, obwohl diese Buchstaben eigentlich als nächstes "an der Reihe" gewesen wären. Das hat einfache Gründe: Ny klingt zu sehr nach dem englischen "new" für "neu", und Xi ist ein chinesischer Name: So heißt etwa der chinesische Präsident Xi Jinping.